Bericht Titel: Kanada, Transkanadareise, von Calgary nach Toronto
ID: KA-TK-RU-HO-23-04-2022
Name / Pseudonym: Kossi
Angaben Handicap
Grad der Behinderung (GdB): 100
Klassen (G,B,aG,H,BL,GL,RF): G, aG, B, H, RF
Rollstuhlabhängigkeit: ja
Art der Behinderung:
nähere Beschreibung: Einige Schritte mit Rollator sind möglich
Angaben Ausflug - Reise - Urlaub
Land: Kanada
Bundesland: Calgary/Winnipeg/Ottawa/Quebec/Montreal/Toronto
Stadt/Ort: Alberta, Saskatchewan, Manitoba, Ontario, Quebec
PLZ, ZIP:
Name Unterkunft:Verschiedene Hotels
Strasse:
Telefon:
e-Mail:
Datum, von: 14.08.2019
Datum, bis: 16.09.2019
Bericht Text:
Transkanadareise 14.08. bis 16.09.2019
von Calgary nach Toronto - 7146 km
Tagebuch einer tollen Reise (aus dem Gedächtnis geschrieben)
Nachdem wir 2018 in Nova Scotia waren, sollte es diesmal quer über den Kontinent gehen. Von Alberta im Westen bis Quebec im Osten, von First Nation Resort zur Millionenmetropole. Vom Hochgebirge, durch die Prärie vorbei an den großen Seen, zum Mächtigen Sankt-Lorenz-Strom. |
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13.08.2019 |
24 Stunden vor Abflug soll man Online die Bordkarten erstellen können. Der Versuch die Bordkarten zu drucken scheitert. Gibt es wiederum Probleme bei Condor mit unserem Flieger? Ein Anruf beruhigt aber. Dieses Mal kein Problem mit dem Flugzeug nur mit der Software fürs Boarding. |
14.08. |
Gegen 13.00 Uhr fahren wir mit unserem Auto Richtung Flughafen Frankfurt - Abflug 17.25 Uhr. Diesmal parken wir nicht am Flughafen, Armin fährt das Auto zurück und wird uns am 16. September wieder abholen. Wir hatten einen günstigen Flug in der Businessklasse bekommen, also gönnten wir uns mal etwas. Wir hatten Reihe 2 für den Hinflug. Am Flugzeug müssen vor dem Start noch die Fenster gereinigt werden.
Unterwegs hat Erika eine grandiose Sicht auf Grönland und Baffin Island mit der Hudson Bay. Sie machte auch etliche Fotos.
Mit dem Taxi fahren wir zu unserem Hotel Ramada Downtown. |
15.08. |
Wir hatten schon zuhause gesehen, dass es in der Nähe des Hotels einen Tim Hortons gab, so machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf zu unserem ersten Frühstück in Kanada. Tim Hortons ist die größte Kaffeehauskette in Kanada. Nachdem wir gestärkt sind machen wir uns auf, Calgary zu erkunden. Als erstes suchen wir unsere Mietwagenstation von Alamo auf. Gar nicht so weit vom Hotel entfernt - aber o Schreck - ich komme nicht hinein - Stufe viel zu hoch. Am Calgary Tower vorbei geht es in die Fußgängerzone und dem anschließendem Olympia Plaza, wo 1988 die olympischen Medaillen überreicht wurden. Mittlerweile hat man hier eine kleine Mauer errichtet, aus der bunte Murmeltiere herausschauen - niedlich gemacht, gar nicht kitschig. Danach suchen wir die Devonian Gardens (kleiner Botanischer Garten im Hochhaus) auf, sind aber diesmal sehr enttäuscht. Der angeschlossene Foodcourt stört mit seiner Lautstärke und seinen penetranten Gerüchen doch arg. So beschließen wir, uns kurz in unserem Hotelzimmer zu erholen. Später begeben wir uns dann zum Naherholungsgebiet am Bow River - eine tolle Anlage. Über Eau Claire Market (Foto an der Kuhbank musste sein, schon 2003 saß ich dort) erreichen wir wieder die Fußgängerzone. Wir gehen zum Inder am Tower zum Abendessen - wieder sehr lecker. |
16.08. |
Am nächsten Morgen regnet es in Strömen. Unser Plan nach Alamo zu laufen ist daher Hinfällig. Also nehmen wir ein Taxi dorthin. Erika parkt mich in der Wasch- und Reparaturanlage der Vermietstation und geht alleine zur Anmietung ins Büro. Die Anlage liegt direkt neben dem Bahnhof von Calgary und durch das Rangieren dort herrschte ein Höllenlärm. Nach einiger Zeit kommt Erika mit einem Mitarbeiter von Alamo und sagt mir, dass es Schwierigkeiten mit dem Auto geben würde - es stände erst gegen 14.00 Uhr zur Verfügung. Wir bekommen dann doch einen Minivan - Dodge Grant Caravan - ein Riesenteil. aber auch dieses Mal ohne Navi. Here we Go und Google Maps haben aber gute Dienste geleistet. Mir bereitet das einsteigen mit der Regenkleidung einige Mühe, meine aber das es wohl gehen wird. Alternativ hätten wir nur einen kleineren SUV bekommen können, der zu klein wäre. Bei weiterhin starkem Regen fahren wir zurück zum Hotel um unser Gepäck zu holen. Wir finden glücklicherweise auf der anderen Straßenseite einen Rollstuhlparkplatz zum einladen. Ich bleibe im Auto, während Erika unser Gepäck holt. Dann starten wir unser Abenteuer Transkanada. Es sollte ganz einfach sein aus Calgary herauszukommen, aber dank einer Baustelle haben wir uns doch verfahren. In Cochrane hatten wir geplant, eine Eisdiele aufzusuchen. Da es aber immer noch regnete und es auch ziemlich kühl war verzichteten wir darauf. Es ging dafür zum Safeway um Getränke und etwas Essbares einzukaufen. Weiter ging es zu unserer nächsten Unterkunft - Nakoda Stoney Resort. Ein von Indianern betriebenes Hotel und Casino. Weit und breit die günstigste Übernachtungsmöglichkeit. Unser Zimmer war sehr groß und auch die Roll in Dusche war hervorragend. Eigentlich wollten wir zum Abendessen zum Buffet mit Lobster. Wartezeit aber über eine Stunde. Also versuchten wir etwas in Canmore zu finden. Es war allerdings doch zu weit dorthin. so dass wir wieder umkehrten um doch im Hotelrestaurant etwas zu Essen, Buffet war uns zu Voll. Also nur etwas Kleines. Wir tranken noch einen Cocktail und gingen dann zu Bett. |
17.08. |
Über Nacht war das Wetter wieder gut geworden. Nach unserem amerikanischen Frühstück ging es dann ab in die Natur. Für heute hatten wir uns den weithin unbekannten Peter Lougheed Provincial Park im Kananaski Country vorgenommen. Die Straße bis zu den Kananaski Seen ist asphaltiert und sehr gut ausgebaut. Kurz vor den Seen kam uns ein Rangerfahrzeug mit Warnlichtern entgegen. Wir sahen auch den Grund: ein Grizzlybär kreuzte die Straße. Bevor ich aber ein Foto machen konnte, rauschte von hinten ein Sportwagen an und überholte mit lautem Hupen -weg war der Bär. Nach einem kurzen Aufenthalt am Lower- und Upper Kananaski See ging es auf abenteuerlicher Gravelroad über 70 km bis nach Canmore. Bis auf wenige andere Autos fuhren wir allein durch eine phantastische Bergwelt. Immer wieder Seen in den tollsten Farben. Und dann doch noch unser Grizzly für heute. Direkt am Straßenrand - fast konnte man ihn streicheln.
Stundenlang waren wir so gut wie alleine und jetzt plötzlich Massen von Bergsportlern. Am Whitemans Pond (Bergsee)wurde geklettert und sogar ein paar Taucher waren da. Auf einer total ausgewaschenen Schotterpiste ging es dann steil runter nach Canmore. Hätten wir heute Morgen solchen Weg gehabt, Erika wäre wohl umgedreht und wir hätten etwas Großartiges versäumt. In Canmore genossen wir dann unser Abendessen. So einen Betrieb wie hier haben wir schon lange in keinem Restaurant mehr erlebt. Es schien, die ganzen Einwohner kommen hierhin zum Essen. |
18.08. |
Unser Zweiter Tag in den kanadischen Rockies führte uns heute zum Lake Minnewanka, zum Vermillion Lake bei Banff und über den alten Bow Valley Weg bis nach Lake Louise. Nach der Einsamkeit von gestern nun das totale Gegenteil. Wo wir auch hinkamen, überall war es schon voll. Unsere geplante Bootsfahrt auf dem See ließen wir ausfallen. Am Ufer konnten wir ein klein wenig herumgehen. Es ist schon ein toller See. Und auch hier überall Streifenhörnchen. Am Vermillion Lake war es dann deutlich ruhiger. Wir wollten eigentlich erst in den Ort Banff, doch vom Highway runter war schon Stau.
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19.08. |
Heute ist unser letzter Tag in den Bergen Kanadas. Wir fahren wieder ein Stück über den Transcanada-Highway über Canmore und Banff bis Lake Louise. Heute am Montag hoffen wir mehr Glück als gestern zu haben. Das ist aber ein frommer Wunsch. In der Hochsaison muss man schon um 8.00 Uhr am See sein um ihn einigermaßen genießen zu können. Vom Highway ab ging es im Schritttempo Richtung Fairmont Chateau Lake Louise. Gegen 11.30 Uhr waren sämtliche Rollstuhlparkplätze belegt. Zum Moraine Lake zu kommen haben wir gar nicht mehr probiert. So ging es dann ab Lake Louise über den Icefield Parkway bis Saskatchewan River Crossing. Kurz hinter Lake Louise dann noch ein Schwarzbär am Wegesrand. Da allerdings schon zu viele Autos an unübersichtlicher Stelle parkten verscheuchte ein Ranger den Bären mit ein paar Schüssen. Auch ohne Tiere ist es jedes Mal ein Genuss den Icefield Parkway zu befahren. Wir hatten diesmal zum dritten Mal die Gelegenheit dazu. In Saskatchewan River Crossing mussten wir dann leider noch überteuert tanken. Wir hatten es vorher leider versäumt. Ab hier ging es über einen wenig befahrenen Highway Richtung Rocky Mountain House. Am Abraham Lake, dem aufgestauten Saskatchewan River, entlang ging es durch nicht weniger schöner Natur als vorher. Im kleinen Ort Nordegg, einem alten Bergbauort, tankten wir dann nochmals auf. Kurz vor unserem Tagesziel verließen wir dann die Rocky Mountains und erreichen die Ausläufer der Prärie. Übernachtung im Best Western Hotel und Abendessen bei Boston Pizza, da das Restaurant nebenan liegt. |
10.08. |
Heute führt uns die Reise in die kanadischen Badlands nach Drumheller. Bekannt für seine Dinosaurierfunde und das Hoodoo Gebiet. Zuerst allerdings geht es ins Rock Mountain House Historical Site, einem alten Pelzhändler und Siedler Museum, dem ein Freigehege mit einigen Bisons angeschlossen ist. Auf dem Weg dorthin fahren wir an etlichen Gas- und Ölpumpen sowie großen Rinderherden vorbei. Wir befinden uns jetzt im Farmland Albertas.
Urplötzlich ändert sich die Landschaft und wir fahren in den breiten Canyon des Red Deer Rivers und kurze Zeit später erreichen wir Drumheller. Der Ort ist fest auf die hier in großer Zahl gefundenen Dinosaurier ausgerichtet. Figuren an allen Ecken u.a. auch den größten Dinosaurier der Welt vor der Information, den man auch besteigen kann, 25 Meter hoch. Wir fahren zuerst zu unserer Unterkunft, der Econo Lodge, diese hat allerdings schon bessere Zeiten gesehen. Zum Glück sind wir nur eine Nacht hier. Nachdem wir eingecheckt haben fahren wir zum Tal mit seinen 11 Brücken bis zum Last Chance Saloon und zur Jewel Mine Historical Site. Auch dieses Tal wird glücklicherweise nur von wenigen besucht. Die meisten zieht es zur Star Mine Suspension Bridge und zum Hoodoo Trail. Auch wir begeben uns nun zur Hängebrücke, wo wir eine Gruppe Hutterer antrafen (1 Mann und 16 Frauen). Erika wagte den Weg über die schwankende Brücke des Red Deer River. Mit Rollstuhl war sie nicht befahrbar. Dann ging es weiter zu den Hoodoos - ein weiterer Höhepunkt des Tages. Es war schon später Nachmittag, früher Abend und so hatten wir Glück mit den Lichtverhältnissen. Erika machte eine kleine Runde durch die Hoodoos, Gesteinssäulen aus Kalkstein. Ein großer Stein liegt als Kappe obendrauf. Wind und Wasser haben hier bizarre Felspilze entstehen lassen. Sie sind schon beeindruckend. Ich konnte sie leider nur von unten betrachten Auch kann man hier alte Minen finden. Im ganzen Tal gab es früher 139 Kohleminen.
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11.08. |
Erster Programmpunkt heute: Eine Zeitreise ins Zeitalter der Dinosaurier - wir besuchten das Royal Tyrrel Museum - weltweit ein führendes Museum dieser Art. Da wir zeitig am Morgen hier waren, ca. 9.15 Uhr war noch nicht allzu viel los. Gute 2 Stunden verbrachten wir hier. Es war hochinteressant was hier alles zu sehen war. Auch ohne Deutsche Übersetzung verstand man viel was auf den Tafeln stand. Diesen Urviechern von vor ca. 60 Millionen Jahren hätten wir nicht begegnen wollen - Jurassic Park lies grüßen. An der kleinen Chapel von Drumheller vorbei fuhren wir noch ein Stück zum Horsethief Canyon. Ganz nett, aber auch nichts Besonderes.
Wir fuhren daher heute schon bis Medicine Hat weiter, damit der Weg bis Shaunavon dann nicht zu weit war. Medicine Hat liegt in der Steppenregion von Kanada und war früher für seine Gasfelder bekannt. Unser Hotel Holiday Inn Express fanden wir nicht sofort, da ich nicht aufgepasst hatte und eine falsche Adresse ins Navi eingegeben habe. Wir hatten in der Touristeninformation in Drumheller den Tipp bekommen uns den Crossway? anzusehen. Im Holiday Inn Express kannte man es jedoch nicht, man gab sich aber viel Mühe uns zu helfen und so bekamen wir eine vage Wegbeschreibung dorthin. Wir brauchten fast nur eine Straße fahren und kämen dorthin. Vor Ort fanden wir aber nicht wirklich etwas. Auch auf Nachfragen konnte man uns nicht wirklich helfen. Beinahe wollten wir schon aufgeben - aber dann fanden wir doch etwas. Wir hatten nach einer Kirche St. Josephs ausgeschaut, aber wir suchten St. Josephs Home for the Aged, also ein Altenheim. Diesem angeschlossen war ein kleiner Park mit "dem Kreuzweg"!!! Natürlich: Crossway auf Englisch. Der Kreuzweg wurde auf großen Steinreliefen dargestellt - ganz toll gemacht. Danke für den Tipp. |
12.08. |
Heute ging es wirklich ab in die Prairie und unendlichen Weizenfelder Kanadas. Zielort: Shaunavon in Saskatchewan - ein Ort mit ca. 2.000 Einwohnern - Lage 49,65 Nord Zum Vergleich: Margetshöchheim Lage 49,50 Nord. Zuerst einmal füllen wir unsere Getränkevorräte im "kleinen" Supermarkt mal wieder auf. Wieder geht es an endlosen Weizenfeldern, riesigen Siloanlagen und entsprechend auch großen Erntemaschinen, sowie Kilometerlangen Zügen vorbei. Die Weizenernte war in vollem Gange. Die Farmer haben nur diesmal viel Pech mit dem Wetter, ausgerechnet zur Erntezeit regnet es sehr oft und viel. Auch heute haben wir wieder viel Glück mit der Fauna: neben einer kleinen Herde Gabelböcke, den Antilopen der Prairie treffen wir auch auf eine Herde Mustangs. Im kleinen Ort Eastend machen wir in einem kleinen "Stadtpark" Mittagsrast. Hier gibt es auch ein kleineres T.Rex Discovery-Center. Die Dinos verfolgen uns also. Von Eastend ist es dann nicht mehr weit zu unserem Etappenziel. Auch hier gab es wieder einige Silos zu sehen. Wir fuhren kurz durch das Dorf, stellten dabei aber fest das wir nur mit Auto zum Restaurant kommen würden. In unserem Canalta Hotel haben wir uns für 17.00 Uhr mit Peter, Susann und den Kids verabredet. Sie kamen auch fast pünktlich dort an. Wir setzten uns noch für einige Zeit in die Lobby und hatten schon einiges zu erzählen. Danach ging es zum Abendessen zu Harvest Eatery - einem Gourmetlokal mitten im Nichts. Wir waren eingeladen und genossen unser Essen - Satt und Müde ging es zurück zum Hotel. |
13.08. |
Frühes aufstehen war angesagt. Für 9.00 Uhr hatten wir uns schon wieder verabredet, da wir bis zum Grasslands Nationalpark ca. 120 km zu fahren hatten. Gegen 13.00 Uhr wollten wir dann die nächsten 350 km nach Weyburn in Angriff nehmen. Im kleinen Kaff Val Marie liegt das Visitorcenter zum Nationalpark. Peter und Familie bleiben für 2 Tage hier und buchen ihre Unterkunft. Dann fahren wir zum Eingang des Parks. Nach kurzer Fahrt kommen wir zur Stadt der Präriehunde, wo Dutzende dieser niedlichen Nager zu beobachten sind. Susan führt hier auch regelmäßig Studien für die Universität Winnipeg durch, sie ist ja Biologin (Dr. Susan Lingle). So wie hier sah es also früher in großen Teilen Amerikas aus. Leider war es sehr windig - da blieb ich lieber im Auto sitzen. In ganz großer Entfernung können wir noch einen Bison erspähen, aber die Herde hält sich heute versteckt. Außer einem Präriehuhn? entdeckten wir leider keine Tiere mehr. Gegen Mittag verabschiedeten wir uns dann von Peter und dem Rest der Familie. Ob wir uns noch einmal in Kanada wiedersehen werden? Auf der Weiterfahrt nach Weyburn lief uns dann doch noch ein Reh? über den Weg und im Gebiet von Mankota präsentierten sich noch etliche Präriefalken auf Zaunpfählen. Ansonsten unendliche Weizenfelder und Getreidesilos. Übernachtung im Microtel Weyburn und Abendessen in Browns Social House, einem Family-Diner der besseren Art. Heute sind wir fast 500 km gefahren. |
14.08. |
Gegen 10.00 Uhr starten wir heute erst unsere nächste Etappe. Leider begann es kurze Zeit später heftig zu regnen. Im letzten Augenblick erkannten wir, dass ein Elch den Highway kreuzte. In einer zufällig dagewesenen Nebenstraße konnte wir ihn noch etwas beobachten, dann verschwand die Elchkuh im Nebeldunst durchs Weizenfeld. Kurze Zeit später schüttete es so heftig, so dass wir einen sicheren Parkplatz ansteuerten. Eine weiterfahrt war bei dieser Witterung nicht anzuraten. Gut eine dreiviertel Stunde standen wir auf einem Firmengelände sicher. Die Regenwand sahen wir noch etliche Zeit im Rückspiegel unseres Autos. Wenig später erreichten wir dann Manitoba - noch 315 km bis Winnipeg. Bis dahin wie in Saskatchewan auch unendliche Weizenfelder. Der nächste Ort hieß Holland, und passen dazu entdeckten wir eine Windmühle. Am späteren Nachmittag dann noch eine Schar wilder Truthähne. Es regnete heute immer wieder, auch als wir am frühen Abend unser Ziel für die nächsten 3 Nächte erreichten - Winnipeg. Unser Hotel lag direkt an der Main Street, dass Humphry Inn and Suites Hotel. Aus unserem Zimmer konnten wir auf die viel befahrene Eisenbahnstrecke und hinüber zum Museum for Human Rights (Museum für Menschenrechte) blicken. Es war heute unsere längste Tagesetappe mit 531 km! Abendessen gab es heute im mexikanischen Restaurant La Roca. Es war Samstagabend und entsprechend voll. Überdies gab es noch einen Junggesellinnenabschied. Als Entschädigung für die große Lautstärke bekamen wir noch eine Portion Churros zum Dessert spendiert. Wieder einmal sehr gut gegessen beim Mexikaner- die obligatorischen Cocktails durften auch nicht fehlen. |
15.08. |
Auch heute blieb uns der Regen den ganzen Tag erhalten. Nach dem obligatorischen American Breakfast machten wir uns auf dem Weg zum Museum. Nicht nur von außen ist es sehenswert. Die Ausstellung berichtet über Menschenrechte von den alten Ägyptern bis zum geschehen der Neuzeit. Leider bekamen wir keinen Audioführer in Deutsch. Was auf den Tafeln alles geschrieben stand konnten wir auch nicht alles übersetzten. Aber auch so verbrachten wir gut 3 Stunden in diesem sehr lehrreichen und sehr zum Nachdenken anregendem Museum. Die Sonderausstellung Nelson Mandela sahen wir uns gar nicht mehr an - wir waren dazu nicht mehr aufnahmefähig.
Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. Vorbei an ein paar alten Eisenbahnwaggons ging es zur Union Station von Winnipeg mit seiner imposanten Bahnhofshalle. Erneut am Humans Rights Museum vorbei und über den Assiniboine River erreichten wir das französische Viertel Saint Boniface, mit der Portalfassade der alten Kathedrale. Nach einem kurzen Rundgang ging es zurück nach Downtown Winnipeg. Leider fing es wieder stärker an zu regnen und so mussten wir uns erst einmal irgendwo unterstellen. Es war gar nicht so einfach, eine passende Stelle zu finden. Als der Regen nachließ machten wir uns wieder in Richtung The Forks auf. Schräg gegenüber unserem Hotel fanden wir dann das Restaurant Earls Kitchen and Bar. Da wir schon wieder ordentlich nass waren gingen wir zum Abendessen hinein und wurden nicht enttäuscht. Der kurze Rückweg zum Hotel gestaltete sich dann schwieriger als gedacht - überall standen riesen Pfützen auf den Überwegen. Ein kleiner Umweg war also vonnöten. |
16.08. |
Am heutigen Montag hatte ich meinen Termin in der River Heights Physiotherapie bei Megan Cilcox. Die Adresse hatte ich freundlicherweise von Susan bekommen, die ja aus Winnipeg kommt. Von Deutschland aus hatte ich dann dort einen Termin ausgemacht - es hat tatsächlich geklappt. Da der Weg dorthin einfach war sind wir doch mit dem Auto gefahren und nicht mit dem Stadtbus. Die Behandlung war genauso wie von zu Hause aus gewohnt. Vom Vorort zurück zum Hotel dann mal wieder Starkregen. Wir mussten aber sowieso tanken - also warteten wir den Guss an der Tankstelle ab. Nach kurzem Stopp am Hotel klarte es dann doch mal auf und wir sahen auch in Winnipeg die Sonne. Erstes Ziel war dann der Exchange District National Historic Site. Etwa 20 Häuserblocks großes Viertel aus der Jahrhundertwende mit der größten Anzahl architektonischer Gebäude dieser Zeit in Nordamerika. Durch ein kleines Chinatown erreichten wir dann das Manitoba Museum für dessen Besichtigung aber keine Zeit war. In einem Einkaufszentrum an der Portage Avenue nahmen wir dann im dortigen Foodcourt eine kleine Stärkung zu uns. (Manchu Wok). Stadtbesichtigung macht müde, also ging es nochmals zu einer Ruhepause ins Hotel. Zum Abendessen ging es dann zur Old Spaghetti Factory. Wir hatten noch das gute Sauerteigbrot in Erinnerung, das es zum Menü dazugibt, aber die Qualität hat in den letzten 16 Jahren nachgelassen - so unser Eindruck. Ein letztes Mal führte uns unser Weg am Menschenrechtsmuseum vorbei, dann endete auch schon unser Aufenthalt in Winnipeg. Durch den vielen Regen konnten wir leider nicht mehr unternehmen. |
17.08. |
Das gleiche Bild - wieder Regen. Vom Frühstück aus beobachte ich einen vorbeifahrenden Güterzug. Nachdem ich die Loks und ein paar Waggons verpasst hatte, begann ich doch noch zu zählen - bei 177 war dann schon Ende!!!!! Unser nächstes Ziel ist Dryden in Ontario. Die Landschaft verändert sich zusehends. Wälder und Seen lösen die endlosen Weizenfelder ab. In Kenora, am Lake of the Woods machten wir eine kleine Pause. Der See hat in Nord-Süd-Richtung eine Länge von 120 km und eine Fläche von 4349 km². Die maximale Wassertiefe beträgt 64 m. Der auf 322 m gelegene See hat 14.552 Inseln und eine sehr unregelmäßige Uferlinie von 105.000 km. (Wikipedia). Auch hier war es sehr windig und nicht besonders warm. Es gab nur einen Muffin und etwas Kakao, dann ging es weiter. Schade, es war eigentlich ein nettes Städtchen und bei schönem Wetter wären wir wohl einige Zeit hier-geblieben. Vielleicht hätten wir auch die angebotene Bootsrundfahrt mitgemacht. So ging es also weiter. Gegen 17.00 Uhr erreichten wir das Best Western Plus Hotel Dryden. Im Hotelzimmer dann Houston - wir haben ein Problem! Die Toilette war dermaßen niedrig, so dass ich nicht mehr Hoch kam. Erika versuchte Hilfe zu holen und hatte auch Glück. Ein junger Mann in Arbeitskleidung lief gerade über den Flur. Nach energischem um Hilfe bitten kam er ins Zimmer. Er erfasste die Situation sofort richtig. Nur ein Handgriff von ihm und ich stand wieder. Gewusst wie. Jetzt schmeckte das Abendessen im Hotelrestaurant B&B Roadhouse Bar & Grill umso besser. |
18.08. |
Die nächste Zeitzonengrenze lag heute auf unserem Weg über den Transcanada Highway (1) nach Thunder Bay am Lake Superior, auch Oberer See genannt. Der Obere See (englisch Lake Superior; französisch Lac Supérieur) ist der größte der fünf Großen Seen Nordamerikas sowie das nach dem Kaspischen Meer flächenmäßig zweitgrößte Binnengewässer der Erde und damit der flächenmäßig größte Süßwassersee (tiefster und vom Volumen her größter Süßwassersee ist der Baikalsee in Sibirien). Durch den Oberen See verläuft die Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten. Sein Wasserspiegel liegt auf 184 m bei einer Gesamtfläche von 82.103 km (entspricht etwa der Größe Österreichs). Seine größte Tiefe beträgt 406 m, vom nördlichsten Punkt bis zum südlichsten beträgt die Entfernung 290,2 km, die größte Ost-West-Ausdehnung beträgt 599,6 km. Der Obere See grenzt im Norden an die Provinz Ontario in Kanada (kanadischer Seeanteil 29.847 km², amerikanischer Seeanteil 52.256 km²) und den US-Bundesstaat Minnesota, im Süden an die US-Bundesstaaten Wisconsin und Michigan. Die größte Insel im See ist die Isle Royale, von Süden ragt die Keweenaw-Halbinsel weit in den See hinein. Der Obere See ist der Große See mit der besten Wasserqualität, da im Gegensatz zu den übrigen Seen an seinem Ufer nur wenige Industrieanlagen angesiedelt sind und er nicht von den anderen Seen gespeist wird. Der See hat über 200 Zuflüsse. Die größten sind der Nipigon River, der Saint Louis River, der Pigeon River, der Pic River, der White River, der Michipicoten River und der Kaministiquia River. Der Obere See fließt über den Saint Marys River in den Huronsee ab und ist damit Teil des Sankt-Lorenz-Seeweges. Die Stromschnellen auf diesem Fluss erfordern Schleusen, die Soo Locks bei Sault Ste. Marie, damit Schiffe die acht Meter Höhenunterschied zum Huronsee überwinden können. (Wikipedia). Kurz vor Thunder Bay lagen noch die Kakabeka Wasserfälle mit einer Höhe von ca. 40 Metern. Ich kam leider nicht überall hin, aber was ich sah war schon auch beeindruckend. Unser Hotel für 2 Nächte - Towne Place Suites by Marriott. Heute gönnten wir uns ein Abendessen im KEG-Steakhouse, einer großen Steakhauskette in Kanada. |
19.08. |
Wir legten einen Ruhetag in Thunder Bay ein. Kleine Stadtbesichtigung und Erholung am Lake Superior. Auffrischung unserer Getränkevorräte. Abendessen bei Applebee´s Grill und Bar. Portionen wie immer riesig. Softgetränke wieder mal als Refill. Es gibt nicht umsonst so viele übergewichtige Menschen in den USA und Kanada. Da es ziemlich weit war mussten wir wieder mit dem Auto dorthin fahren - es gibt ja nirgendwo wirkliche Bürgersteige. |
10.08. |
495 km geht es nun entlang des großen Sees bis Wawa. Erster Halt: Das Terry Fox Monument am Stadtrand von Thunder Bay, Ontario, Kanada, ist ein öffentliches Denkmal, das an den Marathon der Hoffnung des Krebsforschungsaktivisten Terry Fox erinnert. Das Denkmal, das Fox darstellt, ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet einen Panoramablick auf Thunder Bay und seine Umgebung. (Wikipedia) Bei Nipigon spannte sich eine interessante Brücke über den gleichnamigen River. Direkt daneben gab es einen schönen Aussichtsturm, den Erika bestieg - ich blieb mal wieder im Auto sitzen. Kleine Ortschaften lagen am Weg, wie Terrace Bay und Marathon. Alle hatten weit vor dem eigentlichen Ort ihre Ortseingangsschilder stehen. Immer mal wieder auch ein Wasserfall. In der Ortschaft White River dann ein Gedenken an Winnie the Pooh. Durch heute unendliche Wälder erreichten wir schließlich unser Parkway Motel außerhalb von Wawa - dem Ort der Wildgänse. Im Kinniwabi Pines Restaurant hatten wir Glück und wir bekamen noch einen Tisch. Im Lokal schien die Zeit stehengeblieben zu sein. Es dauerte auch etwas länger, bis das sehr leckere Essen kam. Unser Zimmer im Motel war nicht wirklich behindertengerecht, aber wir hatten ja nichts anderes Vorbuchen können. Es war Labour Day Wochenende, d.h. Saisonende und so waren nochmals sehr viele Menschen unterwegs. |
11.08. |
Weiter geht es entlang des Oberen Sees nach Sault Ste. Marie. Diese Stadt liegt an den großen Schleusen sowohl in Kanada als auch den USA. Die Schleusen verbinden den Lake Superior mit dem Huronsee. Zuerst erkunden wir jedoch den kleinen Ort Wawa mit seiner 8,50 Meter hohen Wildgansskulptur. Da der Transcanada Highway nur am Ort vorbeiführt, musste man auf sich aufmerksam machen. Nächstes Ziel die Wawa Wasserfälle, aber die scheinen unauffindbar. Nach einigem Hin- und herfahren finden wir sie doch noch - die Magpie Scenic High Falls. Ausschilderung mal wieder nur von einer Seite. Da es in letzter Zeit viel Regen gab, konnten wir sie in voller Pracht bewundern. Auf dem Weg zurück zum Transcanada Highway sahen wir dann in den Wiesen noch etliche Kraniche Wir hatten wieder einmal viel Glück. Auf der Weiterfahrt durch das kanadische Schild fielen immer wieder die vielen Steinmännchen auf, an den unzugänglichsten Stellen waren sie zu sehen. Früh erreichen wir unser Hotel Fairfield Inn and Suites by Marriott. Nach dem wir eingecheckt haben fahren wir zu Historischen Schleusenanlage. Auf kanadischer Seite fahren heute nur noch kleinere Schiffe und Ausflugsboote durch die Schleusen, sie sind trotzdem durchaus sehenswert. Direkt unterhalb der Brücke, die in die USA führt, dann noch eine einzigartige technische Anlage - ein beweglicher Damm. Der sogenannte Notschaukeldamm ist der letzte seiner Art aus dem Jahre 1909.
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01.09. |
Am Lake Huron entlang geht es weiterhin Richtung Osten - Ziel North Bay am Lake Nipissing. Der Huronsee ist flächenmäßig der zweitgrößte der Großen Seen, nach Volumen aber ist der Michigansee größer. Im Huron See liegt auch die weltgrößte Binnenseeinsel - Manitoulin Island Es liegen wieder einige kleine Ortschaften auf unserem Weg, wobei uns der Ort Thessalon besonders gut gefiel. Überall schmucke Häuser mit gepflegten Gärten, hier könnte man es aushalten. In Spanish bemerkten wir einen Foodtruck, und so gönnten wir uns heute einmal Fish and Chips zum Mittagessen. Nibblers Fish and Chip 2018. Sogar mit eigener Homepage - man glaubt es kaum. Unzählige Seen begleiteten unseren Weg und heute auch wieder einige Siloanlagen. Ein neues Verkehrsschild tauchte auch auf: Achtung Pferdefuhrwerke. Ständiger Begleiter auf den Highways seit Alberta: Fahrzeuge der Spedition Bison - ein führendes Unternehmen der Transportbranche in Kanada, den USA und sogar in Mexico. In der Umgebung von Greater Sudbury wurde Nickelerz gefunden. Vor der Entdeckung der Erze und dem Bau der Eisenbahn lebten hier schon mehrere tausend Jahre indigene Völker (Ojibwe der Algonquin Gruppe). In North Bay hatten wir die dortige Travelodge gebucht, was sich als Fehler herausstellte - zum Glück wieder nur eine Nacht. Es war sehr mühsam überhaupt rein zu kommen, es ging nur mit Hilfe des Personals, welches allerdings sehr hilfsbereit war. Da kein Restaurant in der Nähe uns wirklich anlachte und ich auch bei einigen nicht hineinkam, gab es heute Takeaway vom China Restaurant Manshou. Wir wollten auf dem Zimmer oder in der Lobby essen. Kurz vor dem Hotel entdeckten wir dann noch einen kleinen Park, direkt am Lake Nipissing gelegen. Es ist der fünftgrößte See Ontarios, aber weithin unbekannt. Er bedeckt eine Fläche von ca. 873 km² bei einer Tiefe von nur ca. 4,5 Meter - zum Vergleich der Bodensee Fläche 636 km² bei 90 Meter Tiefe. Bei einem wunderbaren Sonnenuntergang ließen wir uns das Essen munden. |
02.09. |
Heute war auf dem Highway einiges los. Es war Labour Day (Tag er Arbeit) mit dem das Saisonende eingeläutet wird und so setzte der Rückreiseverkehr in Richtung Toronto ein. Am Straßenrand wieder einmal das Hinweisschild für zu schnelles Fahren: 50 km über Limit, Max.-Strafe 10,000 $ - Führerscheinentzug - Beschlagnahmung des Autos. Trotz dieser drastischen Strafen fuhren doch einige erheblich zu schnell. Durch den bekannten Algonquin Nationalpark ging es Richtung Ottawa - Hauptstadt von Kanada. Leider spielte auch heute das Wetter nicht so richtig mit. In der kleinen Ortschaft Killaloe sollte es eine kanadische Spezialität geben: Beaver Tails (Fett gebackenes), die wir schon in Halifax genossen hatten. Aber leider war der Stand geschlossen. Also ging es weiter und es gab unterwegs wieder nur einen Muffin. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir die Ausläufer Ottawas mit dem obligatorischen IKEA. In Ottawa gönnten wir uns das teure Fairmont Chateau Laurier Hotel. Hier gab es nur Valet-Parken, d.h. ein Page übernimmt das Auto und parkt es irgendwo und bringt es bei Bedarf dann wieder. Dieser nette Spaß kostete dann auch CAN-$ 49,00 den Tag. Die Fairmont Hotels wurden von der kanadischen Eisenbahn um die Jahrhundertwende gebaut, dieses Luxushotel wurde 1912 eröffnet und ist mittlerweile eine historische Stätte. Die Lage könnte nicht besser sein, direkt neben dem Parliament Hill, Regierungssitz von Kanada. Nach einchecken und ein wenig frisch machen, das Gepäck wurde natürlich aufs Zimmer gebracht, ging es direkt dorthin. Maxime, unser freundlicher Gepäckträger, spendete uns noch einen Keil für die Türe, die wieder mal sehr schwer war und nicht geöffnet blieb. Außerdem gab er uns einen Zugangscode fürs W-LAN. Der Anstieg auf den Hügel war ganz ordentlich, und Erika hatte ganz schön zu schieben. Dabei überquerten wir den Rideau Kanal - ein UNESCO World Heritage Site. (Weltkulturerbe) Die tägliche Wachablösung findet allerdings nur im Juli und August statt, heute war aber der 2. September. Abends sollte noch die letzte Lasershow stattfinden, aber für uns fiel sie wegen Regen aus. Das Parlamentsgebäude ist im englischen Stil im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert erbaut worden. Am Anfang des Platzes brennt das ewige Feuer. Anlässlich der 100 Jahr Feier Kanadas im Jahr 1966 erstellt. Seitdem brennt die Flamme. Ottawa ist seit 1859 Hauptstadt der damaligen Provinz Kanada. Mittelpunkt des Gebäudes ist der sogenannte Peace Tower mit einer Höhe von 92 Meter. Es dämmerte schon als wir unsere ersten Fotos schossen. Wir wollten ja Steffi noch eine Karte zu ihrem 60. Geburtstag schicken.
Müde und satt begaben wir uns dann auf unser Zimmer. |
03.09. |
Frühstück wieder bei Tim Hortons. In großen Städten ist das Frühstück fast nie im Übernachtungspreis inbegriffen. Tim Hortons ist aber ganz günstig und besser als immer das eierlastige American Breakfast, was sonst überall angeboten wird. Vor allem Hashbrowns (Bratkartoffeln) zum Frühstück müssen nicht sein. Bei Starbucks kommt das Frühstück deutlich teurer. Heute wieder strahlend blauer Himmel. So begeben wir uns nach dem Frühstück gegen 10.00 Uhr wiederum zum Parliament Hill. Noch ist deutlich weniger los als am Abend vorher. Die Laser- und Soundshow war auch schon abgebaut. Beim heutigen Wetter sah der ganz Platz noch beeindruckender aus. Wir passierten das schlossähnliche Confederation Building, auf der anderen Seite der Wellington Street erst das Bank of Canada Museum danach das Gebäude der Bank of Canada. Dem Gegenüber dann das Justice Building und der Supreme Court of Canada (oberster Gerichtshof). Vorbei an der St. Andrews Presbyterian Church gingen wir Richtung Fußgängerzone Sparks Street. Das Regierungsviertel ist Very British. Von weitem hörten wir schon den Lärm von kreischenden Teenagern. Heute war der erste Schultag nach den langen Sommerferien und an jedem Zebrastreifen standen sie und sammelten irgendwelche Spenden. Typisch amerikanisch. In der Fußgängerzone dann wieder die "Roten Stühle", mittlerweile fast ein Wahrzeichen Kanadas. An sehr vielen besonderen Attraktionen, auch in der Natur, stehen diese Stühle. Nach kurzer Zeit kamen wir dann zum Nationalen Kriegsdenkmal mit Grab des unbekannten Soldaten. Dieser Platz lag schon wieder bei unserem Hotel. Von hier suchten wir einen Weg zum Rideau Kanal. Dieser war für Rollstuhlfahrer nicht ganz einfach zu finden, meistens ging es viel zu steil Bergab. Mittlerweile war es schon Mittag geworden und wir wurden langsam etwas hungrig. Also begaben wir uns Richtung Vergnügungsviertel/Fressmeile mit dem Byward Market. Hier gönnten wir uns ein süßes Stückchen und Erika ruhte sich auf einem der auch hier stehenden Stühlen aus, die es hier mal in allen Farben gab. Frisch gestärkt ging unser Besichtigungsprogramm weiter. Wir wollten jetzt zur Notre Dame Cathedral Basilika. Unterwegs sahen wir noch ein interessantes Gebäude, war es eine Kirche? Wir machten einen kleinen Umweg und kamen zu einer pensionierten Kirche, jetzt St Brigid's Centre for the Arts. Über die St. Patrick Street liefen wir dann zur Kathedrale. Vom Innenraum wurde man fast erschlagen, welch eine Pracht. Direkt gegenüber der Kirche steht die National Gallery von Kanada mit einer riesigen Spinne davor. Inspiriert von der Mutter des Künstlers, einer Tapisserie-Restauratorin, ist "Maman", die riesige eiertragende Spinne, ein pflegendes und schützendes Symbol für Fruchtbarkeit und Mutterschaft, Schutz und Zuhause. Mit seinem monumentalen und erschreckenden Ausmaß verrät "Maman" jedoch auch dieses mütterliche Vertrauen, um eine Mischung aus Angst und Neugier anzuregen. Auf einem Museumsbesuch verzichteten wir aus Zeitmangel. Erika ging dann noch zum Nepean Point, einem Aussichtspunkt hinterm Museum, von dem man einen schönen Blick aufs Parlament und auf die Nachbargemeinde Gatineau hat. Ich blieb unterhalb sitzen. Als Erika zurückkam war ich fast eingeschlafen. Durch den schönenMajors Park ging es dann nochmals Richtung Markthalle. Hier gab es dann noch ein großes Eis - in der Rocky Mountains Chocolate Factory. Da es noch zu früh fürs Abendessen war gingen wir zurück zum Hotel. Erika machte sich dann noch auf, etwas zum Frühstück zu besorgen. Es dauerte bis sie zurückkam. Sie habe im Einkaufszentrum die Orientierung verloren und den richtigen Ausgang nicht gefunden. Und dann haben die Muffins nicht einmal geschmeckt. Da das Wetter auch wieder schlechter wurde beschlossen wir im Hotel eine Kleinigkeit zu essen. Lecker, aber sehr überteuert. |
04.09. |
Heute ging es zum östlichsten Punkt unserer Kanadadurchquerung, nach Quebec Stadt. Es lagen wiederum 450 km vor uns. Vom Hotel führte der Weg über die Wellington Street nach Gatineau zum Highway 50. Ein kurzer Weg aus der Stadt hinaus. Kaum waren wir wieder im ländlichen Bereich, kam uns mal wieder ein Haus entgegen. Es ist halt so üblich, dass das Haus mit umzieht. Regen war auch heute wieder unser ständiger Begleiter. Montreal ließen wir rechts liegen, das war erst übermorgen unser Ziel. In der kleinen Ortschaft Louisville am Lake Saint-Pierre tankte Erika unseren Dodge mal wieder auf. Der Benzinverbrauch hielt sich erstaunlicherweise in Grenzen. Mit etwa 8 Litern Unleaded kamen wir aus. Ca. 1 Stunde vor Quebec dann erneut Starkregen. Nur U-Boot fahren ist schöner. Aus Sicherheitsgründen blieb Erika am Straßenrand stehen. Vom Regen unbeeindruckt donnerten die Trucks an uns vorbei. Der Schauer war ähnlich heftig wie der in der Prärie ein paar Tage zuvor. Als es endlich weiterging, sahen wir in kurzer Entfernung einen überfüllten Rastplatz. Uns blieb rätselhaft, wie man bei diesem Regen mit solch einem Tempo fahren konnte. Noch ein kurzer Einkaufsstopp abseits des Highways und gegen 16.00 Uhr erreichten wir uns Hotel in Quebec - Hotel Chateau Laurier Quebec, direkt an der Zitadelle gelegen. Im Zimmer fiel uns das ziemlich niedrige Bett auf. Ich probierte kurz, kam wieder zum Stehen und erklärte es als tauglich für 2 Nächte. Danach erkundeten wir noch ein wenig die Umgebung des Hotels. Quebec Stadt kann seine französische Herkunft nicht leugnen. Wir sahen auch schon, dass es zur Altstadt doch gut bergab ging. Mal schauen, wie es morgen gehen wird. Unserem Hotel war die Rotesserie St-Hubert angeschlossen. Da sie Barrierefrei erreichbar war gingen wir hierhin zum Essen. Eigentlich mehr eine Imbisskette, hier allerdings ein gutes und preiswertes Restaurant - wir waren angenehm überrascht. |
05.09. |
Houston - wir haben wieder ein Problem!! Ich versuche aufzustehen - o Schreck es klappt nicht. Gestern Abend zwar probiert, aber nicht berücksichtigt das meine Muskeln und Bänder morgens nicht so mitspielen wir tagsüber. Es blieb Erika wieder nichts anderes übrig, als Hilfe zu organisieren. An der Rezeption war heute glücklicherweise eine gebürtige Deutsche. So entfiel das mühsame erklären auf Englisch. Ein Page wurde beauftragt mir Hilfestellung zu geben. Für das Bett erhielten wir dann auch noch problemlos eine zweite Matratze. Nach einiger Zeit erschien der Page - aber mit Hilfe war es auch nicht so einfach hoch zu kommen. Der Winkel war irgendwie schlecht - im 3. Versuch klappte es dann endlich. Puuuh - so ein Kampf am frühen Morgen. Ein spartanisches Frühstück musste heute wieder ausreichen. Muffin und Kakao. So war es auch schon wieder nach 10.00 Uhr bis wir endlich aufbrechen konnten. Wir bedankten uns nochmals für die Hilfe und erkundeten uns nach dem einfachsten Rollstuhlweg zum Chateau Frontenac, dem Wahrzeichen von Quebec. Richtig helfen konnte man aber auch nicht. Über die Barrierefreiheit der Busse wusste ich besser Bescheid!!! Folglich: Stadtplan zu Hand und los ging es. Immer nur die Rue Saint-Louis folgen und wir kommen automatisch ans erste Ziel. Doch leichter gesagt als getan. Die Bürgersteige und vor allem die Ab- und Aufgänge waren alles andere als Rollstuhlgerecht. Wir hatten ja Zeit und so machten wir uns keinen Stress. Es gab ja auch einiges zu sehen und zu fotografieren. Kurz vor dem ersten Ziel mussten wir dann kurz für eine Stadtführung anhalten. Wir erfuhren dadurch, dass wir Gegenüber dem Ältestem Restaurant von Quebec standen - dem Aux Anciens Canadiens, einem etwas gehobenem Lokal. Noch einmal um die Ecke - da stand das Schloss von einem Hotel, einfach unbeschreiblich.
Wir blieben eine gute Stunde und genossen das heute wieder strahlende Wetter, bevor wir mit dem Aufzug zur Unterstadt fuhren. Es ist schon faszinierend durch die französische Altstadt zu schlendern - einzigartig in Nordamerika - wäre nur nicht überall dieses Kopfsteinpflaster und das ständige auf und ab. Am Aufgang zum Place Royale blieb ich mal wieder stehen und Erika machte sich alleine auf Erkundungsgang. Als sie zurückkam meinte sie das es sich gelohnt hatte, mich würde sie aber über die steile Gasse nicht rauf bekommen. Mittlerweile war es schon Nachmittag und wir wollten etwas im Lokal Spag&tini essen. Kaum das wir Platz genommen hatten teilte uns eine Kellnerin mit, dass ihr Computer abgestürzt sei und keine Bestellungen entgegengenommen werden können - so ein Pech. Ein kleines Stück zurück gab es das kleine Imbisslokal Queues de Castor - hier gab es zur Abwechslung wieder einen Beaver Tails - Poutine, die Pommes Pampe, wollten wir uns nicht noch einmal antun. Einigermaßen gestärkt schlenderten wir dann am Saint Lawrence entlang Richtung Port of Quebec. Kreuzfahrtschiffe waren heute nicht vor Ort, was auch gut war, da es sonst ja noch viel voller gewesen wäre. Vom Hafen ging es dann über die Rue Dalhouise zurück in die Altstadt. Eine abgehende Straße sah nicht ganz so steil aus und wir versuchten hier unser Glück. Und tatsächlich - wir kamen hier gut nach oben. Plötzlich standen wir vor La Fresque des Québécois - ein berühmtes Wandbild hier in Quebec. Ein paar Meter weiter gerollt und wir erreichten doch den wundervollen Place Royale mit seiner kleinen Kapelle Notre-Dame-des-Victoires, so kam ich doch noch in den Genuss, dieses Kleinod zu sehen. Aber das Kopfsteinpflaster war vom allergemeinsten und ließ mich dafür büßen. Kurz darauf machten wir uns wieder auf in die Oberstadt, dank Funiculaire kein Problem - ohne keine Chance. Erika machte dann erneut alleine eine kleine Runde und ich parkte am Starbucks beim Frontenac. Die Sonne verabschiedete sich langsam und im Schatten wurde es ordentlich Frisch. Langsam machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem Hotel. Gute 6 Stunden waren wir unterwegs. Auf der Rue Saint-Louis wollte uns ein freundlicher Herr schieben helfen, aber alleine ging es besser. Er hatte wohl auch noch nicht oft mit einem Rollstuhl zu tun gehabt. Wieder einmal sind wir ohne Bus und Bahn in einer Stadt ausgekommen. Für Hin- und Rückweg haben wir nur etwa eine Stunde benötigt. Abendessen wieder in der Rotesserie St-Hubert. |
06.09. |
Abschied aus dieser tollen Stadt - jammerschade das es 2001 nicht geklappt hat und uns der 11. September Anschlag einen Urlaub verdorben hat. Montreal liegt südwestlich von Quebec aber erst mal fuhren wir Richtung Norden zu den Montmorency Falls. Der Wasserfall bildet die Mündung des Flusses Montmorency und stürzt über eine Felswand 83 Meter in den Sankt-Lorenz-Strom. Damit ist er der höchste Wasserfall der Provinz Québec und rund 30 Meter höher als die Niagarafälle. Das Flussbecken am Fuße des Wasserfalls ist 17 Meter tief. Während des Winters ist der Flusslauf unterhalb des Wasserfalls zugefroren, auf der Eisdecke direkt am Fuße des Wasserfalls bildet sich dann aus der frierenden Gischt der sogenannte pain de sucre (dt. Zuckerhut), ein Eishügel, der eine Höhe von 30 Metern erreichen kann. (Wikipedia) Der Wasserfall zeigte sich in seiner ganzen Pracht, ein Vorteil des vielen Regens der letzen Zeit. Vom Visitorcenter führt eine Seilbahn zu einem Weg oberhalb der Fälle. Da wir nicht wussten, ob es oben mit Rollstuhl befahrbar war, verzichteten wir auf eine Fahrt. Ich weiß auch nicht, ob ich wirklich auf die Brücke über den Fluss gerollt wäre. Auf einem bequemen Weg kommt man zum Fuß der Wasserfälle und zu einer Treppenanlage die auf das kanadische Schild, das hier endet führt. Ganz oben gibt es dann eine Zip-line, die Regen Zuspruch fand, - na ja, wer so etwas haben muss! Ich blieb in einiger Entfernung zum Wasserfall, da die Gischt doch sehr weit reichte.
Ungern verließen wir Montmorency und machten uns auf den Weg nach Montreal. In Quebec ging es dann über den St. Lorenz-Strom zur Nachbarstadt Levis und weiter über den Highway 20 durchs Hinterland zu unserem nächsten Aufenthalt. Über die Jacques-Cartier-Brücke fuhren wir ins Zentrum der Millionenstadt. Die Brück überquert dabei die Inseln Ile Notré Dame und Ile Saint Hélenè im St. Lorenz-Strom gelegen. Die Anfahrt zum Hotel war etwas mühevoll und wir sind erst einmal dran vorbeigefahren. Nach einer Ehrenrunde um den Block fanden wir dann an einer Parkuhr einen Platz, wo wir kurz stehen konnten bis wir wussten wo unser Hotelparkplatz ist. Erika ging zuerst alleine zum Einchecken, was auch ohne Probleme von statten ging. Erneut mussten wir einmal um den Block fahren um zu unserer Parkplatzeinfahrt zu kommen - sie war grauenvoll. Nachdem wir geparkt hatten suchten wir unser Zimmer auf. Aber was war das denn? Mit Rollstuhl kam ich nur durch die Tür, aber im Zimmer nicht weiter. Die Betten standen über Eck - zwischen Bett und Wand vom Bad aber nur ca. 60 cm Platz - viel zu eng für meinen Rolli. Also wieder runter zur Rezeption der Travelodge und reklamieren. Der zufällig anwesende Manager nahm sich unser an. Er begutachtete mit uns das Problem und hatte die kuriosesten Vorschläge zur Lösung. Angeblich ist auch kein anderes Zimmer frei. Dann meinte er, es wäre doch noch ein großes Zimmer frei - groß aber nur von der Bettenanzahl - 2 Etagenbetten. Badezimmertür auch höchstens 60 cm breit. Ausgerechnet dieses Hotel hatten wir über TUI gebucht und nicht direkt. Und dann auch noch 3 Nächte! Ein Ersatzhotel musste her. Der Manager war uns dann dabei doch behilflich und fragte im benachbarten Holiday Inn Express nach. Dort sollten wir blind das Zimmer buchen, worauf wir uns nicht einlassen konnten. Nach einigem Hickhack konnten wir dann doch das Zimmer vorab besichtigen. Ein dortiger Hotelangestellter sagte uns, dass immer wieder Leute aus der Travelodge zu ihnen umzögen. Das barrierefreie Zimmer hatte hier seinen Namen zurecht - es passte alles für uns und es war sehr groß. Wir checkten also ein. Jetzt war nur noch die Frage, ob wir unser bezahltes Geld von TUI zurückbekommen würden. Ich machte sofort eine E-Mail an die TUI und an Herrn Beyhoff im Bottroper Reisebüro. Es hieß, die Bearbeitung dauert lange. Kurz vor Weihnachten kam dann die erlösende Nachricht - Reklamation anerkannt, wir bekommen unser Geld zurück. Mittlerweile war es schon Abend geworden und so gingen wir im chinesischen Hotelrestaurant sehr lecker speisen. Unser Hotel lag ja schließlich auch in Chinatown. |
07.09. |
Frühstück besorgen wir uns heute in einer chinesischen Bäckerei - etwas exotisch, aber sehr lecker. Frisch gestärkt machen wir uns auf Montreal zu erkunden. Unser Hotel liegt in Sichtweite der Basilique Notre-Dame de Montréal und so gehen wir direkt dorthin. Es sieht nur nach einem kleinen Hügel aus, der es aber in sich hat. Wir benötigen eine Hilfe zum Schieben. Vor der Kathedrale befindet sich der "Place d´ Armes", was Platz der Waffen übersetzt bedeutet. Das Maisonneuve-Denkmal (französisch Monument à Maisonneuve) ist ein Denkmal in Montreal, das an den Stadtgründer Paul Chomedey de Maisonneuve erinnert. Es wurde von Louis-Philippe Hébert erschaffen und steht auf dem Place d’Armes. Das Denkmal umfasst mehrere Bronzefiguren auf einem markanten Sockel, umgeben von einem Wasserbecken. Vom Denkmal ging es über die Rue Notre-Dame zu einer Rampe, die uns zum Eingang der Basilika brachte. Im Eingangsbereich hatten sich schon etliche Touristen eingefunden. die auf ihren Einlass warteten. Nach ca. einer viertel Stunde lotste man uns zu einer extra Kasse und wir kamen schneller ins Innere. Außergewöhnliche Architektur, Blattgold, endloses Blau, Tausende von Sternen und außergewöhnliches Buntglas. Ca. 1 Millionen Touristen fotografieren sie jedes Jahr. Etwas versteckt neben dem Hauptaltar liegt die Kapelle Notré Dame du Sacré Coeur, die leider verschlossen war. Eine Kapelle für Hochzeiten und auch Beerdigungen im etwas kleineren Rahmen. Das Kirchenschiff war wie in Ottawa auch, sehr überladen. Anders als unsere Barockkirchen, aber genauso gewöhnungsbedürftig. Schön??? Eine gute dreiviertel Stunde hielten wir uns hier auf, dann zog es uns weiter zum Place Jacques Cartier einem Höhepunkt der Altstadt von Montreal. Der Place Jacques-Cartier ist ein Platz in Montreal. Er liegt in der Altstadt (Vieux-Montréal) im Arrondissement Ville-Marie. Der Platz führt von der Rue Notre-Dame an der Westseite mit beträchtlichem Gefälle hinunter zum Alten Hafen an der Ostseite. Benannt ist er nach dem französischen Seefahrer Jacques Cartier. Der verkehrsberuhigte Platz ist vor allem in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, mit Blumen- und Kunstmärkten, Straßenkünstlern sowie zahlreichen Restaurants. In der Mitte des Platzes steht die Nelson-Säule, ein 19 Meter hohes Denkmal zu Ehren des britischen Admirals Horatio Nelson. Auf dem Place Jacques-Cartier wurden im Bodenbelag die Konturen der ehemaligen Stadtmauer sichtbar gemacht. Uns gefiel besonders der üppige Blumenschmuck. Wir schlenderten weiter durch die engen Gassen, stellten dort aber mit Bedauern fest, dass sehr viele Restaurants nicht Barrierefrei waren. Die Rue St. Paul, eine der bekanntesten Straßen in Montreals Altstadt war leider eine große Baustelle. Weiter ging der Weg dann vorbei am Markt Bonsecours, einer ehemaligen Markthalle. Als nächstes ging es zum Ufer des Sankt Lorenz Stromes mit seinen Freizeitangeboten. Wir hatten einen tollen Blick auf die Skyline und auf die Jacques-Cartier-Brücke, über die wir gestern gekommen waren. Leider wurde das Wetter zusehends schlechter und ich brauchte mal wieder eine Toilette. Also machten wir uns auf den Rückweg. Im Montreal Science Center fanden wir eine Toilette. Im Port of Montreal lag ein Kreuzfahrtschiff der Holland-Amerika-Line, die Zaandam, ein eher kleineres Schiff von 239 Meter Länge. Auf der anderen Flussseite lag das futuristische Appartementgebäude Habitat 67. Habitat 67 ist ein von dem Architekten Moshe Safdie in den Jahren 1966 bis 1967 entworfener Wohnhauskomplex in der kanadischen Stadt Montreal. Der am Sankt-Lorenz-Strom gelegene Komplex besteht aus 354 stufenförmig aufgestellten Quadern mit insgesamt 158 Wohneinheiten für bis zu 700 Bewohner. Wikipedia Danach ging es weiter ins historische Viertel mit vielen Museen. Rund um den Victoria Square dann wieder etliche Hochhäuser u.a. auch das Intercontinantal Hotel. Im Centre de Commerce Mondial wurde gerade eine Hochzeitsveranstaltung vorbereitet und wir kamen nicht durch. Hier im Hause hätte auch der Zugang zur Unterirdischen Stadt sein sollen. Vor dem Interconti parkten zwei Stretchlimousinen, wohl für die Hochzeit. Obwohl wir uns hier mitten in der Innenstadt befanden lief uns ein Eichhörnchen über den Weg. Es war jetzt schon Nachmittag und wir hatten mal wieder noch nichts gegessen. Im Montreal Convention Center fanden wir ein Mexikanisches Restaurant, 3 Amigos, wo wir vorzüglich speisten. Gegen 16.45 Uhr erreichten wir wieder unser Hotel. Abends gingen wir dann noch in die Hotelbar und wollten einen Cocktail trinken. Angeblich hatte der Barkeeper aufgrund einer Hochzeitsfeier kaum Zutaten, mixte uns dann aber doch ein leckeres Getränk. Wir hatten die Gläser noch halbvoll, da fragte er schon nach ob wir noch etwas wünschten. Da wir verneinten erhielten wir sofort die Rechnung. Als Erika kein Trinkgeld gab, wurde er Pampig und sagte, wir wüssten wohl schon das wir Trinkgeld geben müssen. Wir ließen dann 2 Dollar am Tisch liegen - uns wird man hier nicht wiedersehen. Wir hätten bestimmt noch etwas getrunken, hätte er nicht sofort die Rechnung gebracht. Irgendwie ist das eine Unsitte in Amerika. |
08.09. |
Ins Convention Center ging es heute zum Frühstück nach van Houtte, ähnlich wir Tim Hortons, nur etwas teurer. Ursprünglich hatten wir geplant mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Olympiapark und Botanischen Garten zu fahren, aber da es keine direkte Verbindung gab, stiegen wir doch wieder aufs Auto um. Es war auch besser, da die Anlagen doch seit weitläufig waren und wir sie kaum hätten bewältigen können. Am Olympiastadion angekommen war schon einiges los, so wollten wir zum nebenan liegenden Biodôme und dieses besichtigen - leider wegen Renovierung geschlossen. Weiter also zum Botanischen Garten, mit seinen Gewächshäusern, dem Chinesischen und Japanischen Garten, sowie dem Garten der First Nations. Auto geparkt und festgestellt, dass unser Parkausweis vom Hotel in irgendeiner Ritze am Armaturenbrett verschwunden war und Erika ihn nicht zu fassen bekam. Mist! Jetzt aber Eintrittskarte besorgt und ab in die Gewächshäuser. Der Garten war sehr schön angelegt und wir hielten uns ca. 3,5 Stunden hier auf. Wobei der Chinesische Garten doch sehr kitschig ausgestattet war. Viel zu grelle Farben. Die Strecke zum Olympia Stadion war uns dann aber wieder zu hügelig und dort war auch zu viel Rummel. Ein paar Fotos vom Stadion mit seinem schrägen Turm durften genügen. Zurück zum Auto und auf dem Weg zum Jean-Talon-Markt aufgemacht. Oh Schreck - eine Riesenbaustelle und wir konnten nicht wie gewünscht links von unserer Straße abbiegen. Nach langem Umweg erreichten wir dann doch unser Ziel. Hier aber auch Rummel ohne Ende, sämtliche Parkplätze überfüllt und alle Nebenstraßen auch. So schlichen wir uns wieder aus diesem Viertel, durchquerten noch etliche Baustellen mit Umleitungen und erreichten gegen 16.00 Uhr wieder unser Hotel. Jetzt erst mal einen neuen Parkschein besorgen und dann das Auto für heute abstellen. Da es noch sehr früh war, machten wir uns nochmals auf den Weg Richtung Altstadt und Hafen. In der Cremerie Saint Paul gönnten wir uns ein dickes Eis auf die Hand. Langsam schlenderten wir dann durch die Gassen, erneut an der Basilika Notre Dame vorbei, zurück nach Chinatown, wo wir zu Abend essen wollten. Wir erwischten leider den schlechtesten Chinesen, den wir je aufgesucht hatten. Wären wir doch lieber noch einmal im Hotel ins Restaurant gegangen. |
09.09. |
Unsere chinesische Bäckerei hatte leider noch geschlossen, also Frühstück bei Tim Hortons geholt. Gegen 10.00 Uhr geht es erst wieder los - wir verlassen Franco-Canada und begeben uns wieder nach Ontario im Englisch sprechenden Teil des Landes. Eine kurze Tagesetappe von 290 km liegt vor uns. Es beginnt aber leider auch schon unsere letzte Urlaubswoche. Um 13.00 Uhr kommen wir schon am Ramada Hotel in Gananoque an. Da es sehr früh ist, beschließt Erika noch einmal große Wäsche zu machen und sucht die Laundry auf. Nach 2 Stunden fahren wir dann zum Sankt-Lorenz-Strom - hier ist das Gebiet Thousand Islands. Heute sollte eigentlich nicht so ein schönes Wetter sein wie es ist, unsere Bootstour haben wir für Morgen eingeplant. Als wir am kleinen Hafen von Gananoque entlang bummeln kommt gerade ein Ausflugsschiff zurück und startet um 16.00 Uhr zur 2,5 Stunden Rundfahrt. Eigentlich die Chance für uns schon mitzufahren. Ich denke aber falsch, das dieses Boot nach Boldt Castle fährt, das in den USA liegt, wohin wir nicht wollen. Ich käme sowieso nicht auf die Insel und dafür die ganzen Einreiseformalitäten auf sich nehmen - nein danke. Als das Schiff gerade abgelegt hat erkenne ich meinen Irrtum - zu spät. Als Entschädigung gibt es eben bei Banana Splitz ein großes Eis. Unserem Hotel ist ein indisches Restaurant, BBQ Tandoori, angeschlossen das unser Ziel am Abend wurde. Wir bestellten à la carte, hätten aber auch am Büffet, das eine französische Gruppe bekam, teilhaben können. Wieder einmal sehr lecker - kein Vergleich zu gestern, und auch nicht kostspieliger. Die Wettervorhersage für Morgen: nachmittags Regen - vorgestern hieß es noch: schön, sonnig. Wie hieß es schon 2003 im Urlaub: nichts ist so beständig, wie die Unbeständigkeit der kanadischen Wettervorhersage - die Hoffnung lebt also noch. |
10.09. |
Unser Hotel serviert wieder Frühstück - wir sind ja in der Provinz. Noch scheint das Wetter mitzuspielen und so fahren wir zum Hafen um Karten für die 13.00 Uhr Tour zu holen. Danach machen wir eine kleine Rundfahrt mit dem Auto über den 1000 Islands Parkway, bis zum Tower über die 1000 Islands Brücke wollten wir aber nicht fahren, da wir nicht genau wussten, wo sich die USA Grenze befindet. Langsam ging es dann zurück nach Gananoque und unsere Bootsrundfahrt konnte beginnen. Der Sankt-Lorenz-Strom ist hier eigentlich kein Fluß sondern ein See mit weit über 1000 Inseln. Als Insel gilt, was einen Baum trägt und ganzjährig über Wasser ist. Die Inseln liegen entweder in Kanada oder in den USA, keine ist geteilt. Bei 2 Inseln gibt es eine Verbindungsbrücke, die kleinste Brück zwischen 2 Ländern. Die allermeisten Inseln sind im Privatbesitz und können nicht betreten werde. Besichtigt werden kann jedoch Boldt Castle
Vorbei an etlichen Kormoraninseln ging es durch ein Labyrinth von Inselchen. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter, es war zwar teilweise ziemlich wolkig, aber es blieb die ganze Tour trocken. Wir konnten uns nicht sattsehen. Hätten wir nicht durch Zufall eine Dokumentation über die Inselwelt im Fernsehen gesehen, wir wären nie hier hingekommen. Diese 2,5 Stunden Bootstour war ein Höhepunkt unserer ganzen Reise. Unzählige Prachtbauten waren zu bestaunen - hier wohnen nur Arme Leute! Im Spätherbst werden die Gebäude alle Winterfest verrammelt und die Inseln sind verlassen. Der Sankt-Lorenz- Strom friert im Winter oft zu. Viel zu schnell ging diese Tour zu Ende und wir erreichten wieder Gananoque. Kaum waren wir an Land, eigentlich wollten wir noch etwas am Hafen bummeln, fing es an zu regnen. Wir fuhren dann noch etwas den Parkway entlang, der Regen wurde aber stärker also fuhren wir zum Hotel zurück. Da hatten wir ein riesenglück mit dem Wetter gehabt - die 16.00 Uhr Tour wäre buchstäblich ins Wasser gefallen. Später schüttete es wie aus Eimern. Wir waren wieder mal gezwungen mit dem Auto zum Restaurant Wheel & Anchor zu fahren. Erika genoss Hummersuppe und einen Caesars Salad und ich nahm den Fang des Tages. (Fisch diesmal gedünstet aber sehr lecker) |
11.09. |
Mal wieder "Nine Eleven". Dieses Jahr waren wir ja in Kanada und hier wurde nicht so ein Theater gemacht wie noch 2016 in Alaska. Heute hatten wir nochmals eine lange Fahrtstrecke von 452 km vor uns. Das erste Stück bis Kingston fahren wir noch abseits des Highways auf kleinen Landstraßen. Bei Kingston passierten wir das Museum für Militärkommunikation und Elektronik. Eine kleine Runde durch Kingston, wir waren froh, dass wir Gananoque als Station gewählt hatten. Kurz danach ging es dann auf den Highway Richtung Toronto. Je näher wir diesem Moloch von Stadt kamen um so schlimmer wurde der Verkehr - es gab teilweise 10 Fahrspuren in jede Richtung. Und wir fuhren schon den Umgehungshighway. Was für ein Graus daran zu denken hier täglich herfahren zu müssen. Dieser Riesenhighway zog sich auf eine Länge von 60 Kilometer um Toronto. "Highway of Hereos". Irgend wann waren wir dann doch wieder aus Toronto heraus. Da das Wetter sehr schön war, beschlossen wir heute schon den Abstecher nach Niagara on the Lake. Eine Kleinstadt an der Mündung des Niagara River in den Ontariosee. Niagara-on-the-Lake ist heute ein reizvoller touristischer Anziehungspunkt. Im Jahr 2003 wurde die Stadt zu einer National Historic Site erklärt. Die Stadt richtet regelmäßig das nach George Bernard Shaw benannte Shaw-Festival aus. Niagara-on-the-Lake gilt außerdem als berühmtestes Weinanbaugebiet Kanadas. Relativ mildes Klima und gute Böden bringen qualitativ hochwertige Weine hervor, preisgekrönt ist der Eiswein. Zu den meist angebauten Rebsorten gehören Riesling, Müller-Thurgau, Zinfandel und Merlot.. Wir machten einen kleinen Rundgang durch den hübschen, blumengeschmückten Ort, genossen ein leckeres Eis und fuhren dann durch Weinfelder nach Niagara Falls. Hier hatten wir unser Zimmer im The Oakes Hotel overlooking the Falls gebucht. Beim einchecken erhielten wir zu unserer Überraschung einen Gutschein fürs Frühstück im Applebee`s Restauraunt nebenan. Wir machten jetzt aber leider den Fehler, nach Bezug des Zimmers nicht gleich zur Beobachtungslounge im 14 Stock hochzufahren, sondern uns etwas auszuruhen. So war es schon ungefähr 18.30 Uhr als wir uns auf den Weg zu den Fällen machten - Temperatur noch über 30° Grad. Wir liefen die Promenade Richtung Tower, was sich dann nach kurzer Zeit doch als Fehler entpuppte. Also kehrt und Richtung Aufzug gelaufen. Wir mussten erst eine Ebene nach unten, um näher an die Fälle zu kommen. Von Minute zu Minute verschlechterte sich aber nun das Wetter, bis man nicht mehr wusste, ist es jetzt Regen oder doch nur die Gischt der Fälle. Die Nachtbeleuchtung der Fälle war auch schon eingeschaltet. Gegen 19.45 Uhr fuhren wir dann wieder mit dem Schrägaufzug nach oben. Als die ersten Regentropfen fielen, erreichten wir unser Hotel. Wir gingen dann gleich zum Abendessen ins Applebee´s Restauraunt. Wir hatten kaum einen Tisch bekommen, da ging draußen das Unwetter los. Es zog ein heftiges Gewitter auf, das, wie wir am nächsten Tag erfuhren, einige Schäden angerichtet hat. Nach einem leckeren Menü sind wir dann zur Beobachtungslounge hochgefahren. Die ganze Fensterfront lag im Schlag des Starkregens und man konnte nicht wirklich von einer Aussicht sprechen. Sehr schade. |
12.09. |
Es stürmt und regnet die ganze Nacht. Gott sei Dank ist der Weg nach Applebee´s nicht weit und fast komplett überdacht. Es gibt wieder amerikanisches Frühstück mit allem, natürlich auch Hashbrowns. Ein paar Stückchen probiere ich, sind gar nicht so schlecht - aber doch nicht zum Frühstück!!! Erika holt den Wagen und in der überdachten Hotelvorfahrt verstauen wir unser Gepäck halbwegs trocken. Unsere letzte Etappe liegt vor uns. Ein kurzes Stück von 130 km. Heute Nachmittag geben wir das Auto wieder bei Alamo ab. Von dort dann mit einem Taxi zum Holiday Inn Toronto Downtown Center. Bei weiter strömendem Regen fahren wir ganz langsam den Niagara Parkway entlang und betrachten im vorbeifahren die Fälle. Den Tag hatten wir uns etwas anders geplant, aber das Wetter können wir nicht ändern. Noch eine Runde durch die Vergnügungsmeile des Ortes, ein letztes Mal etwas tanken und dann geht es ab nach Toronto. Über den Queen Elizabeth Highway geht es entlang des Ontariosee über den Hamilton Damm und Brücke nach Burlington und rein ins Getümmel von Toronto. Von weitem schon ist der CN Tower in seiner überragenden Höhe über der Skyline zu sehen. Dank "Here we go" finden wir gut in die Innenstadt zur Wellington Street. Im letzten Moment sehe ich auf der linken Seite das winzige Alamo/Nationalschild. Erika kann dann nach etwas Verkehr durchlassen drehen und in die Parkgarage nach unten fahren. Wir kommen mit unserem Schiff so eben durch. Nach 27 Tagen und 7146 km sind wir am Ziel - wieder unfallfrei, dank Erikas besonnener Fahrweise. Jetzt heißt es Auto ausräumen und abgeben. Der Angestellte von Alamo schaut sich den Wagen gar nicht an. Da er angeblich kein Taxi anrufen könnte, ging Erika ins Einkaufszentrum nach oben, wo es auch einen Alamoschalter gab. Es wurde ein behindertengerechtes Taxi, zu einem total überteuerten Preis bestellt. Wir waren aber froh, dass wir nicht noch einmal mit dem Auto durch die City fahren mussten. Einchecken wieder ohne Probleme. Auf dem Zimmer angekommen stellte ich erschrocken fest, eine Brille hatte ich im Auto vergessen. Von unserer Rezeption ließen wir bei Alamo anrufen und zum Glück wurde die Brille gefunden. Wir sagten zu, sie in den nächsten 2 Stunden abzuholen. Über die längste Straße von Toronto, der Yonge Street, liefen wir zur Autovermietung. Mittlerweile schien zum Glück wieder die Sonne, so war es ein entspannter Spaziergang von 45 Minuten. Vorbei an der Hockey Hall of Fame, der Dog Fountain im Berzy Park, erreichten wir ein Gebäude mit interessantem Wandgemälde. Es war das Gooderham Building, auch bekannt als das Bügeleisenhaus. Es ist das wohl am meisten fotografierte Historische Gebäude in Toronto.
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Freitag 13.09. |
Da sind wir schon wieder bei Tim Hortons - jetzt aber Frühstück. Croissants und heiße Schokolade. Heute Abend besuchen wir eine Veranstaltung vom Cirque du Soleil - Allegria. Ein Geschenk der Familie zur Silberhochzeit. Wir freuen uns schon sehr darauf. Zuerst aber Sightseeing. Bei durchwachsenem Wetter geht es zum Kensington Market, einem historischen Szeneviertel. Hier sehen wir zum ersten und einzigen Male in der Großstadt Häuser mit Vorgärten. Da wir uns hier in Chinatown befinden, gibt es zahlreiche Souvenirläden. Wir decken uns mit Basecaps ein, da sie hier sehr preiswert sind. Auf der Spandino Ave reiht sich ein China-Restaurant ans nächste, leider aber noch viel zu früh zum Essen. Obwohl, die Enten im Schaufenster lassen einen schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und immer wieder Faszinierend, die Stromkabel in Nordamerika - ein Kabelwirrwarr über jeder Kreuzung. Am Platz vor dem alten Rathaus machten wir eine kleine Pause. Wir erkundigten uns, wie wir zum Ontario Place mit Bus oder Bahn kommen könnten, wiederum ein Reinfall, Ahnung hat keiner vom ÖPNV. Per Pedes ging es also weiter. Entlang der Waterfront, vorbei am Rogers Stadium und dem CN-Tower kamen wir gut voran. Im Coronation Park war eine große Anzahl von Eichhörnchen. Viel zu früh erreichten wir das Zirkuszelt. Bisher hatten wir schon gute 12 km zurückgelegt. Weit und breit gab es nichts zu essen, zum Glück hatten wir noch Bananen dabei. Dann wurde das Zelt geöffnet. Wir hatten ein kleines Problem: Peter hatte einen Rollstuhlplatz und eine Begleitperson gebucht, zwei Tage vor der Veranstaltung hatten wir eine E-Mail bekommen mit Bestätigung für 2 Rollstuhlplätze. Wir hatten uns schon gewundert. Nachdem die Platzanweiserin mit einer Vorgesetzten gesprochen hatte und es noch freie Plätze in unserer Reihe gab, bekamen wir unsere Plätze nebeneinander. Die Vorstellung war wie immer Grandios. Es war mittlerweile unsere 7. oder 8. die wir von dieser Truppe erleben konnten. Danke Familie. Nach Ende der Vorstellung gegen 19.00 Uhr ging es zu Fuß wieder Richtung Downtown Toronto. Es fing mal wieder zu nieseln an, da entdeckten wir ein Persisches Lokal, Shatter Abbas. Es saßen einige draußen unter Arkaden und das Essen sah lecker aus. Wir bestellten uns auch eine große Kebab-Platte, Mixed Koobideh genannt und etwas Naan-Brot. Es war köstlich. Zu den Spießen gab es als Beilage Basmatireis. Es müssen nicht immer spitzen Restaurants sein. Wir wurden richtig satt von der Portion, und wieder mal für kleines Geld. Rundum zufrieden ging es an den restlichen Heimweg. Gute 25 km haben wir heute zurückgelegt. Danke Erika. |
14.09. |
Unser letzter ganzer Tag in Kanada. Ein ganz toller Urlaub geht leider zu Ende. Aber 4 1/2 Wochen reichen für mich, mein Körper ruft nach Therapie. Und auch die Aufnahmefähigkeit für neue Eindrücke nimmt mittlerweile ab. So machen wir uns heute einen ruhigen Tag. Wir schlenderten über die College Street bis wir zur University Avenue kamen. Hier reiht sich Krankenhaus an Krankenhaus. Unterwegs meinte Erika, eine Toilette wäre ganz gut. Aber wie es so in Großstädten ist, wenn man etwas sucht, findet man es nicht. Im Bereich des Rathauses hofften wir etwas zu finden. Beim dortigen Tim Hortons war ausgerechnet die Toilette "out of Order". Jetzt rumorte es bei mir auch, also weitersuchen. Wir mussten eine Baustelle queren, und im letzten Moment sah ich ein Lokal. Wir rein und sie hatten sogar eine Behindertentoilette - das war mal wieder die Rettung. Erleichtert suchten wir jetzt den Weg zum CN-Tower. Es war gar nicht so einfach mit dem Rollstuhl dort hin zu kommen. Im Metro-Convention-Center haben wir uns fast verlaufen, aber dann fanden wir doch den richtigen Weg zum Rogers Stadium und Aquarium, direkt unterhalb vom Fernsehturm. Dieses Mal verzichteten wir auf eine Auffahrt, kostet mittlerweile auch zwischen 38 und 53 C$. Von der Plattform am Stadioneingang ging es dann auf einer steilen Rampe wieder zur Front Street. Rauf wären wir hier nicht gekommen. Gut das wir schon ziemlich früh hier waren, denn jetzt kamen uns immer mehr Menschen im Trikot der Blue Jays, dem Toronto Baseball Club, entgegen. Es fand gleich ein Heimspiel statt. Wir aber schlenderten am Fairmont Hotel und an der Union Station (Bahnhof) vorbei, erneut Richtung St. Lawrence Market. Wir hatten ein wenig Hunger bekommen. Erika genoss eine Suppe und ich Canneloni. Es wurden auch Brötchen mit sehr leckeraussehendem Fleisch angeboten, aber der Preis hierfür war uns zu hoch. Heute war deutlich mehr Betrieb als noch am Donnerstag. Am Souvenirstand die letzten Einkäufe getätigt und weiter ging es. An St. James Cathedral, einer schlichten anglikanischen Kirche, vorbei wieder zum Hotel. Die Church Street machten ihrem Namen alle Ehre - einige Kirchen lagen noch am Weg. Kurz vor unserem Hotel entdeckten wir noch einen interessanten Shop. Japanisches Zwischending zwischen Eisdiele und Waffel/Pfannkuchenbäcker. Das mussten wir natürlich ausprobieren. (Crazy Crepes) War schon etwas seltsam zu essen, aber es schmeckte. Dann ging es zum ausruhen aufs Zimmer. Heute Abend wollten wir ins Red Lobster Restaurant gehen. Meine Kamera ließ ich im Hotel, genug fotografiert für Heute. Das Essen war hervorragend, so wie wir es in Erinnerung hatten. Ein krönender Abschluss. Ich hatte Hummerschwanz und Filet, Erika eine gemischte Platte mit Scallops, Garnelen und Hummerschwanz. Man gönnt sich ja sonst nichts! |
15.09. |
Ein letztes Frühstück im Starbucks. Zum Abschied von Kanada, wie sollte es nach diesem Urlaub auch sonst sein, Schei... Wetter! Wir hangelten uns von Einkaufscenter zu Einkaufscenter um einigermaßen trocken zu bleibe. Ziel das Eaton Centre, ein riesiger Komplex. Das Eaton Centre ist mit 230 Läden, Restaurants und Dienstleistern das größte Einkaufszentrum der Provinz Ontario und das drittgrößte Kanadas. Ungefähr 2 Stunden hielten wir uns hier auf, dann zum letzten Mal zurück zum Hotel. Für 16.00 Uhr hatten wir ein Taxi zum Flughafen bestellt. Abflug Toronto 19.50 Uhr. Der Concierge hatte einen Festpreis ausgemacht, aber am Flughafen wollte der Taxifahrer dann noch Trinkgeld, aber da stieß er bei uns auf Granit. Da wir Business Class flogen durften wir heute in die Lounge. Es gab ein paar nette Kleinigkeiten zu Essen und Trinken. Unsere Maschine startete dann noch von einem anderen Gate als wo wir waren. Da es aber nicht allzu weit war, haben wir nicht mehr auf unsere Hilfe gewartet. Mit halbstündiger Verspätung starten wir dann zum Nachtflug. |
16.09. |
Ruhiger Flug in der 1. Reihe. Trotz Verspätung landen wir eine halbe Stunde früher in Frankfurt auf einer außen Position. Trotzdem geht es heute sehr schnell bis wir in der Ankunftshalle ankommen. Doch von Armin weit und breit keine Spur. Wir versuchen schon Amanda zu erreichen, aber sie ist nicht zu Hause. Claudia erreichen wir auch nicht. Was tun? Wir entschließen uns dazu Armin ausrufen zu lassen. Eine Handynummer von Armin hatten wir nicht und er nur unsere alte. Bevor Erika aber den Schalter erreicht läuft ihr Armin nach ca. 2 Stunden über den Weg. Als Armin am Flughafen angekommen war, stand unser Flug nicht mehr auf der Ankunftstafel. Im Bereich A hat er einen Parkplatz bekommen, und wir waren im Bereich C. Beim gegenseitigen Suchen hat man sich immer verfehlt. Wir waren sehr erleichtert das alles in Ordnung war - es hätte ja auch mal was sein können. Beim nächsten Mal sind wir besser vorbereitet. Ende Gut - Alles Gut Nach 792 Stunden sind wir wieder Gesund in Margetshöchheim angekommen. |
Jetzt fehlen uns in Kanada noch Neufundland mit seiner Iceberg Alley und der Lockruf des Goldes im Yukon Territory am Klondike Auf wiedersehen Kanada???????????????????? May be???????????????? |