Bericht Titel: Irland 2017 – Mit dem Mietwagen durch Irlands Süden (August/September 2017)


ID: US-DE-YS-ZN-MB-11-01-2016
Name / Pseudonym: Loeffeline

Angaben Handicap
Grad der Behinderung (GdB): 100
Klassen (G,B,aG,H,BL,GL,RF): aG
Rollstuhlabhängigkeit:  ja
Art der Behinderung: Ataxie
nähere Beschreibung: kann mit Unterstützung den Rollstuhl kurzzeitig verlassen, wenige Schritte und Treppenstufen sind möglich

Angaben Ausflug - Reise - Urlaub
Land: Irland
Bundesland, Kanton, Bezirk: Irland (Rundreise)
Stadt/Ort: Dublin – Athlone/Clonmacnoise – Burren-Region – Killarney – Bantry – Kilkenny – Dublin
PLZ, ZIP: 
Name Unterkunft: Verschieden

Strasse: 
Telefon: 
e-Mail: 

Datum, von: August 2017
Datum, bis:  September 2017

Bericht Text:

Schon lange stand Irland auf unserer „Reise-To-Do-Liste“. Immer wieder zugunsten anderer Ziele verschoben, haben wir endlich in diesem Jahr zwei Wochen lang die Südhälfte Irlands mit dem Mietwagen erkundet.

Der Reiseplan:
Direktflug mit Air Lingus von Frankfurt/Main nach Dublin und zurück
Mietwagen: Ein VW Tiguan, groß genug für uns 2 Personen, unser Gepäck und den faltbaren Rollstuhl
Reiseroute: Dublin – Athlone/Clonmacnoise – Burren-Region – Killarney – Bantry – Kilkenny – Dublin



Der Hinflug ist nicht weiter erwähnenswert. Am Flughafen Dublin haben wir einen Begleitservice bis zur Gepäckausgabe. Danach geht es ebenerdig immer geradeaus zu den Mietwagenfirmen und von dort per Aufzug zur angegebenen Ebene im Parkhaus.
Gepäck und Rolli verstauen, kurz mit dem Auto vertraut machen, Spiegel einstellen, Navi aktivieren und schon sind wir unterwegs zu unserer ersten Unterkunft, dem Glasson Hotel & Golf Club bei Athlone, als erste Zwischenübernachtung gedacht und rund 150km vom Flughafen entfernt.
Nicht weit davon entfernt ist die Klosterruine Clonmacnoise, eine der bedeutendsten ihrer Art in Irland. Diese wollen wir am Folgetag besichtigen.

Glasson Hotel & Golf Club
Ein großes Golfhotel in wunderschöner Lage, umgeben von Golfplätzen.
Unser Zimmer, das Bad und alle für uns relevanten Bereiche sind barrierefrei und vollkommen rollstuhlgerecht. Das Hotel erscheint uns etwas in die Jahre gekommen, hier und da wären ein paar Schönheitsreparaturen angebracht.





Wir haben das Hotel für eine erste Zwischenübernachtung gewählt. Dafür ist es vollkommen OK.

Klosterruine Clonmacnoise
Wie schon gesagt, eine der bedeutendsten Klosterruinen in Irland, ziemlich genau in der Inselmitte direkt am Shannon River gelegen.
Das Besucherzentrum mit kleinem Museum ist barrierefrei, auch entsprechende Toiletten sind vorhanden. Die Ruinen und der alte Friedhof mit den vielen keltischen Hochkreuzen kann auch mit Rollstuhl besichtigt werden. Eine Begleitperson ist hilfreich, viele Bereiche sind nur über Rasenflächen erreichbar.
Unsere Mountain-Wheels erweisen sich dort (wie in ganz Irland) als äußerst hilfreich.











Am nächsten Tag geht’s weiter an die Westküste ins Burren-Gebiet. Hier haben wir drei Übernachtungen und Tagesausflüge im Burren und nach Connemara vorgesehen.

Eindruck vom Burren:



Drumcreehy Country House
Ein wunderschönes Guesthouse ca. 2km außerhalb von Ballyvaughan. Nette irisch-deutsche Gastgeber, Superfrühstück. Mehrere Zimmer im Obergeschoß des Haupthauses, im separaten Seitengebäude gibt es 2 Zimmer im Erdgeschoß. 2 Stufen führen in das Seitengebäude.
Wir hatten das Zimmer „Lavender“ im Seitengebäude. Nicht übermäßig groß, aber ausreichend, Bad relativ eng.
Vom Seitengebäude zum Haupthaus sind es etwa 40m. Das Hauptgebäude ist innen reich dekoriert, der Weg vom Eingang in den Frühstücksraum entsprechend eng. Das Guesthouse ist leider nicht barrierefrei.
Trotzdem haben wir nach ausgiebiger Recherche dort gebucht, weil wir nicht immer in großen anonymen Hotels unterkommen wollen und zwischendurch auch mal etwas persönlicheren Kontakt mit unseren irischen Gastgebern haben wollen.
Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Für Rollstuhlfahrer können wir es aber leider ausdrücklich nur empfehlen, wenn man nicht zu 100% auf den Rolli angewiesen ist und sich (evtl. mit Unterstützung) auch ein paar Meter ohne Rolli bewegen kann.

Hauptgebäude


Seitengebäude


Pubs / Bars in Ballyvaughan:
Wir waren in der Snug Bar (gehört zur Wild Atlantic Lodge) und in der Bar vom Hylands Burren Hotel. Beide sind bis auf jeweils eine einzelne Stufe am Eingang barrierefrei zugänglich. Essen war bei beiden gut, das Guinness sowieso. Toiletten der Bar im Hylands Burren Hotel sind nicht rollstuhltauglich und extrem eng und verwinkelt. Bei der Snug Bar wissen wir es nicht, da dort kein Bedarf.

Sehenswürdigkeiten im Burren und Umgebung:

Aillwee Cave
Eine Karsthöhle, die im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann.
Barrierefreies Besucherzentrum mit Cafeteria, Souveniershop und barrierefreien Toiletten. Die Höhle selbst ist nicht barrierefrei und bleibt damit leider Rollstuhlfahrern vorenthalten.



Poulnabrone-Dolmen

jungsteinzeitliches Grabmal, barrierefrei vom Parkplatz aus erreichbar, der Weg ist teils geschottert, teils asphaltiert. Treppenstufen sind mittels Rampe umfahrbar. Keinerlei sonstige touristische Infrastruktur, kostenlos zu besichtigen.





Caherconnell Stone Fort

guterhaltenes Ringfort im Burren.
Barrierefreies Besucherzentrum mit Cafeteria, Souveniershop und barrierefreien Toiletten.
Das Ringfort selbst kann mit Einschränkungen auch mit Rollstuhl besichtigt werden, teils auf geschotterten Wegen, teils auf Rasenflächen. Eine Begleitperson ist hilfreich.



Cliffs of Moher
Als eine der spektakulärsten Landschaften und größten Sehenswürdigkeiten Irlands sind natürlich auch die Cliffs of Moher barrierefrei erlebbar und die bekanntesten Aussichtspunkte sind mit Rollstuhl erreichbar.
Es gibt ein barrierefreies Besucherzentrum und auch Behindertenparkplätze direkt davor (bei den Busparkplätzen, entsprechend ausgeschildert).
Die teilweise recht langen und steilen Wege nach oben zu den Aussichtspunkten sind durchgehend asphaltiert.
Um dahin zu gelangen ist eine Begleitperson erforderlich.





Nach drei Tagen fahren wir weiter nach Killarney. Dort wohnen wir für vier Nächte im Lake Hotel Killarney. Es liegt etwa 5km südlich vom Stadtzentrum am Ring of Kerry.

Lake Hotel Killarney:
Ein relativ großes Hotel direkt am See Lough Leane. Eine wunderbare Lage. Barrierefreie asphaltierte Spazierwege am See.









Wir haben das barrierefreie Zimmer 101 im Erdgeschoß. Zimmer und Bad sind sehr groß und erfüllen alle Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern. Diesbezüglich uneingeschränkt empfehlenswert. Zimmerblick direkt auf den See mit vorgelagerter Burgruine.







Einziger Nachteil des Zimmers: Es liegt direkt neben der Bar, und da gibt es abends regelmäßig Livemusik mit entsprechender Geräuschkulisse auch im Zimmer. Da hilft nur „Ab in die Bar“ oder von vorneherein ein anderes barrierefreies Zimmer buchen.
Alle sonstigen Bereiche des Hotels wie Bar, Restaurant, Bistro für Rollstuhlfahrer unproblematisch.
Super Frühstück mit Riesenauswahl.
Ausgewiesene Behindertenparkplätze unmittelbar am Hoteleingang.

Unsere Aktivitäten rund um Killarney:
 Spaziergang vom Hotel zur Muckross Abbey, ca. 3km Fußweg vom Hotel zu Abbey, mit Rollstuhl problemlos zu bewältigen, die Ruine ist weitestgehend mit Rollstuhl erlebbar.









 Panoramarundfahrt Dingle Halbinsel mit mehreren Aussichtspunkten und Rundgang in Dingle











 Panoramarundfahrt Ring of Kerry mit mehreren Aussichtspunkten und Rundgang in Waterville einem Lieblingsort von Charlie Chaplin. Leider das ganze bei schlechtem Wetter.







 Stadtrundgang in Killarney, wegen Regen u.a. Besuch des Outlet Centers (barrierefrei, Toiletten im 1. OG über Aufzug zu erreichen).



Nach 4 Tagen geht es weiter nach Bantry, wir fahren den Ring of Beara, umrunden also die Beara-Halbinsel und sehen auch die Seilbahn, mit der früher auch Rinder und Schafe von der irischen Hauptinsel zur Insel Dursey befördert worden. Das wird leider nicht mehr praktiziert.









In Bantry sind wir für 2 Nächte im Maritime Hotel abgestiegen. Insgesamt ist dies auf unserer Reise das Hotel mit dem modernsten Ambiente in kräftigen Farben. Unser barrierefreies Zimmer 301:





Frühstück gibt es im zugehörigen Ocean-Restaurant. Zum Zeitpunkt unseres zweitägigen Aufenthalts sind ebenfalls mehrere Busreisegruppen da. Restaurant und Personal sind an beiden Tagen während des Frühstücks total überlastet, es gibt Warteschlangen und man wird auf eine Warteliste gesetzt. Wegen des Andrangs ist es ziemlich eng, laut und ungemütlich. Schlangen am Buffet, Speisen immer wieder mal vergriffen. Auswahl und Geschmack des Frühstücks ist gut. Schade, außerhalb der Hauptreisezeit ist das Hotel sicher eine Empfehlung wert, so aber …
An der Barrierefreiheit und rollstuhlgerechten Ausstattung von Zimmer und Hotelanlage gibt es nichts auszusetzen. Vor dem Hotel gibt es zwei Behindertenparkplätze.

Bantry selbst ist recht klein und etwas schmucklos, das Wichtigste hat man innerhalb eines kurzen Stadtspaziergangs gesehen. Es gibt ein paar nette Restaurants und Bars.
Wir waren in „The Brick Oven“ und der „Bantry Bar“. Beide sind hinsichtlich Rollstuhl unproblematisch, Essen war lecker.

Aktivitäten:
Fahrt nach Glengariff und Besuch von Garinish Island.
Garinish Island beherbergt eine wunderschöne Gartenanlage in einer der mildesten Regionen Irlands, mit der Fähre in etwa 20min von Glengariff aus erreichbar. Das Fährpersonal ist beim Ein- und Ausbooten des Rollstuhlfahrers behilflich, diesbezüglich haben wir keinerlei Probleme.





Die kurze Überfahrt ist ein Erlebnis, die in der Bucht lebenden Robben können vom Boot aus bestaunt werden.



Die Garteninsel selbst ist nicht zu 100% rollstuhltauglich, da es viele Treppen gibt. Die wichtigsten und schönsten Bereiche sind aber mit dem Rollstuhl erreichbar, den Rest muß man nicht unbedingt gesehen haben. Das Personal im Eingangsbereich beschreibt einen rollstuhltauglichen Weg innerhalb des Gartens, diesem zu folgen war für uns absolut unproblematisch.
Es gibt im Eingangsbereich eine Cafeteria und auch rollstuhltaugliche Toiletten.
Dieser Halbtagesausflug hat sich für uns gelohnt.









Von Bantry aus fahren wir quer durch Irland bis nach Kilkenny. Hier haben wir unsere einzige barrierefreie B&B-Unterkunft für 2 Nächte.

B&B Rosquil House:
Die einzige rollstuhlgerechte B&B-Unterkunft auf unserer Reise.
Das Haus hat im Erdgeschoß ein vollständig rollstuhlgerechtes Zimmer mit vorbildlich ausgestattetem barrierefreiem Bad. Ebenerdiger Hauseingang, breite Wege im Haus zu allen Gemeinschaftsräumen wie Lounge und Frühstücksraum. Äußerst nette Gastgeber, Superfrühstück.
Es gibt sogar einen ausgewiesenen Behindertenparkplatz in der Einfahrt.
Von uns eine dicke Empfehlung für das Rosquil House!



Aktivitäten in Kilkenny:
Wir widmen einen vollen Tag der Besichtigung dieser alten Stadt mit mittelalterlichem Flair. Der Innenstadtbereich ist fußläufig in etwa 20min vom Rosquil House aus erreichbar. Die Gehwege sind allerdings nicht eben, sondern oft zur Straße hin geneigt und auch ziemlich ruppig mit Rissen und teilweise hochstehenden Gehwegsplatten. Der eigentliche Innenstadtbereich ist aber mit dem Rollstuhl weitestgehend unproblematisch und auch sehenswert.













Knapp 25km von Kilkenny entfernt liegt Jerpoint Abbey, eine der beeindruckendsten Klosterruinen Irlands. Auch diese besuchen wir. Für Rollstuhlfahrer gibt es hier keinerlei Probleme. Ein Besucherzentrum mit barrierefreien Toiletten ist vorhanden.







Pub-Besuche in Kilkenny:
Natürlich dürfen auch Pub-Besuche bei einer Irlandreise nicht fehlen.
Da es in Kilkenny eine Brauerei gibt empfiehlt es sich die lokalen Erzeugnisse zu probieren und mal auf das allgegenwärtige Guinness zu verzichten.



In Kilkenny besuchen wir das Kyteler's Inn und Matt The Millers, vor allem auch wegen der dort regelmäßig stattfindenden Livemusik und natürlich zum Essen.

Kyteler's Inn:


In einem der ältesten und geschichtsträchtigsten Gebäude der Stadt, nur über ein paar Stufen im Eingangsbereich zu betreten. Es gibt mobile Rampen, die bei Bedarf vom Personal über die Treppenstufen gelegt werden und damit Rollstuhlfahrern einen unproblematischen Besuch des Pubs ermöglichen. Personal hilft mit. Livemusik findet hier leider ausschließlich im 1. OG statt, kann somit von Rollstuhlfahrern hier nicht erlebt werden. Zu Toiletten können wir nichts sagen, da während unseres Besuchs nicht benötigt.

Matt The Millers:


Hier haben wir schon mal vormittags beim Stadtrundgang einen Blick riskiert. 5-6 Stufen führen in den Pub, aber wir haben uns schon vormittags im Pub erkundigt. Auch hier gibt es mobile Rampen und der Barkeeper reserviert uns unverbindlich für den Abend einen mit Rollstuhl leicht erreichbaren Tisch. Super. Sollten wir 15min nach dem vereinbarten Termin nicht da sein, wird der Tisch anderweitig vergeben. Abends ist die ganze Crew über unseren Besuch informiert und alle helfen (unnötigerweise) mit. Dabei kommt der Pubbetrieb kurzzeitig fast zum Erliegen. Dieser Besuch hat uns einen Riesenspaß gemacht.
Einziger Haken: Die Toiletten befinden sich im Kellergeschoß und sind nur über Treppen erreichbar. Auch hier hatten wir keinen Bedarf.

Auf dem Weg von Kilkenny nach Dublin fahren wir durch die Wicklow Mountains und besuchen unterwegs Glendalough. Auch dies ist eine der bedeutendsten frühchristlichen Stätten Irlands. Es gibt ein Besucherzentrum und auch barrierefreie Toiletten. Durch die Nähe zu Dublin bedingt ist die Anlage in der Hauptsaison leider total überlaufen. Auch ist der Zugang mit Rollstuhl nicht ganz ohne. Möglicherweise haben wir aber den richtigen Weg hier nicht gefunden. Die Menschenmengen und die Wegesucherei nerven uns ziemlich, so dass es nur ein Kurzbesuch wird.











Dublin
Was wäre eine Irland-Reise ohne den Besuch von Dublin ?
So dachten wir auch und haben 2 volle Tage / 3 Nächte in Dublin vorgesehen.
Unser Auto geben wir am Flughafen ab und fahren mit dem Taxi zum Hotel. In Dublin braucht (und will) man kein Auto.
Wir wohnen im Pembroke Townhouse etwa 3km von der Haupteinkaufsstraße, der Grafton Street entfernt.

Pembroke Townhouse



Ein Hotel in einer schicken gregorianischen Häuserzeile im Ortsteil Ballsbridge, viele Botschaften liegen hier in der Nähe.
Über eine breite Treppe gelangt man zum Eingang/Rezeption, diese befindet sich im1.OG. Über einen Seiteneingang unter der Treppe kommt man direkt ins Erdgeschoß, in dem sich auch die barrierefreien Zimmer des Hotels befinden. Dieser Seiteneingang ist aber immer verschlossen und muß vom Personal der Rezeption jedesmal geöffnet werden, wenn man das Hotel betreten oder verlassen möchte. Einen eigenen Schlüssel für den Seiteneingang erhält man als Hotelgast nicht.

Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit.
Unser Zimmer 108 ist so ziemlich das schlechteste Zimmer des Hotels, so unser Eindruck. Klein, eng, dunkel (ein dicker Buchsbaum direkt vor dem Fenster), etwas abgewohnt. Wir müssen ein paar Möbel umräumen, um mit dem Rollstuhl halbwegs im Zimmer rangieren zu können. Ins Bad gelangt man mit Rollstuhl nur mit ausgefeilter Technik, da der Zugang sehr verwinkelt ist.
Frühstückraum im 1.OG über Aufzug problemlos erreichbar. Aber auch hier: Extrem eng, es gibt im ganzen Raum eigentlich nur einen Platz, der mit dem Rollstuhl vernünftig erreichbar ist.
Frühstücksauswahl lecker, aber weniger umfangreich als in den anderen Unterkünften der Reise.
Wir sind im Hotel zurechtgekommen, ein Genuß war es nicht. Für Rollstuhlfahrer leider keine Empfehlung von uns.

Was uns in Dublin so aufgefallen ist:
Wir sind an den zwei Tagen sehr viel zu Fuß in Dublin unterwegs, öffentliche Verkehrsmittel benötigen wir keine. Im Bereich des Stadtzentrums sind die Wege relativ kurz und nahezu alles wichtige ist fußläufig erreichbar.











Für Rollstuhlfahrer gibt es in Dublin nahezu keine Hürden, auch Gehwege sind an Übergängen fast überall abgesenkt. Im Vergnügungsviertel Temple Bar gibt es Kopfsteinpflaster und Menschenmengen, die ein Durchkommen für Rollstuhlfahrer schwierig machen. Vor allem abends ist das nahezu unmöglich.







Die berühmte Halfpenny Bridge ist als reine Fußgängerbrücke leider nicht für Rollstuhlfahrer geeignet, da sie Stufen hat.



Das Guinness Storehouse ist komplett barrierefrei, es gibt einen separaten Seiteneingang für Rollstuhlfahrer. Oben in der rappelvollen Gravity Bar auf dem Dach des Guinness Storehouse bahnt uns ein Mitarbeiter einen Weg durch die Menschenmengen zum Panoramafenster.











Viele Dinge haben wir nur von außen besichtigt, weil es uns zu voll war, so z.B. St. Patricks Cathedral oder Trinity Library mit dem Book of Kells. Menschenmassen überall.





Trotzdem war der Besuch in Dublin sehr lohnenswert, die zwei Tage vergingen wie im Flug und waren viel zu kurz. Der irischen Legende nach hat ja der irische Glückskobold Leprechaun sein Gold in einem Topf am Ende des Regenbogens versteckt. Zumindest den haben wir in Dublin schon gefunden:



Ein heißer Tipp von uns für einen Dublin-Besuch ist die folgende Website (in englisch):

http://leglessindublin.com/

Die Betreiberin der Website lebt in Dublin und ist selbst auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Seite ist zwar leider etwas unübersichtlich, bietet aber für Dublin eine Fülle von ausführlichen Informationen und Rezensionen über die Rollstuhltauglichkeit aller möglichen Einrichtungen, gastronomischer Betriebe und vieles mehr.

Und für den Rest von Irland:

http://www.wato.de/168/irland-rolligerecht.html

Damit endet unsere zweiwöchige Reise durch den Südhälfte Irlands.

Ein kurzes Fazit:
Es wundert uns, daß dieser Bericht der erste über Irland hier im Rollstuhl-Reise-Ratgeber ist, denn die Insel kann mit Rollstuhl wunderbar bereist und entdeckt werden. Wir sind überall ohne wirkliche Probleme zurechtgekommen. Alle touristisch „verwertbaren“ Sehenswürdigkeiten sind rollstuhltauglich, wenn natürlich auch nicht immer bis in den letzten Winkel. Bei nahezu allen öffentlichen Toiletten waren auch barrierefreie dabei, selbst im kleinsten Dorf am Ende der Welt ...
Die Iren sind kontaktfreudig, sehr nett und hilfsbereit. Da wird nie lange gefackelt, sondern ganz selbstverständlich mit angepackt und geholfen.

Insofern wird dies nicht unsere einzige Reise nach Irland bleiben, denn die komplette Nordhälfte der Insel wartet noch darauf, von uns entdeckt zu werden ...

 

ENDE